ESA weiht in Westaustralien erste Bodenstation für interplanetare Missionen ein
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat am 5.März in der westaustralischen Stadt New Norcia ihre erste Bodenstation für interplanetare Missionen feierlich in Betrieb genommen. Die Bodenstation wird die Wissenschaftler der ESA in die Lage versetzen, Befehle an Weltraumsonden zu senden und Daten zu empfangen, und sie wird eine wichtige Rolle für die Missionen Rosetta und Mars Express spielen. Dr. Manfred Warhaut, der ESA-Projektleiter für die Bodenstation in New Norcia, sagte im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten: "Die Durchführung von erdfernen Missionen wie etwa Mars Express und Rosetta stellt besondere Anforderungen. Wo wir früher auf die Einrichtungen unserer Kollegen von der NASA zurückgriffen, können wir nun über die Station in New Norcia mit unseren Raumsonden kommunizieren." Die Antenne der Bodenstation ist über 600Tonnen schwer und ragt 40Meter hoch in den Himmel. Nach einer anfänglichen Bemannung soll der Betrieb der Bodenstation vom Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt und vom Internationalen Telekommunikationszentrum in Perth aus ferngesteuert werden. Laut Professor David Southwood, dem Direktor für das Wissenschaftsprogramm der ESA, hatte es seine Gründe, warum der abgelegene Standort in Westaustralien gewählt wurde: "Dieser Standort bietet ausgezeichnete Wetterbedingungen, liegt für den Funkverkehr mit erdfernen Sonden auf der richtigen geographischen Breite und ist genügend weit von Ballungsgebieten entfernt, sodass keine anderen Sender den Empfang der Signale aus dem Weltraum stören." Die ESA beabsichtigt, weitere Bodenstationen rund um die Welt zu errichten, die zusammen mit der Anlage in New Norcia ein europäisches Bodenstationsnetz für interplanetare Missionen bilden sollen. Vor kurzem fiel der Startschuss für eine zweite geplante Einrichtung in Cebreros, nahe der spanischen Hauptstadt Madrid. Diese zweite Bodenstation ist für 2005 geplant und soll die Mission Venus Express unterstützen, so Dr. Warhaut.