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TAp WAter RAdioactivity Real Time Monitor

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Trinkwasser ohne radioaktive Kontamination

Bei der Wasseraufbereitung kann es durch Havarien oder auch Vorsatz zu radioaktiver Kontamination kommen. Eine EU-finanzierte Initiative widmete sich solchen Risiken und entwickelte ein System zur kontinuierlichen Überwachung der Wasserversorgung.

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Die derzeitigen nationalen Vorgaben zur Leitungswasserqualität in europäischen Ländern fordern Laboruntersuchungen auf radioaktive Verunreinigungen, bei denen aber mitunter erst nach 24 Stunden Ergebnisse vorliegen. Somit ist der Prozess zur ständigen Überwachung von Kontaminationswerten ungeeignet, vor allem im Krisenfall. Ziel des Projekts TAWARA_RTM (Tap water radioactivity real time monitor) war es, die Sicherheit von Trinkwasser durch Echtzeitmessung von Alpha- und Beta-Radioaktivität im Wasser zu erhöhen. Anhand der in der EU vorgeschriebenen Grenzwerte für Radioaktivität könnte so schnell festgestellt werden, ob interveniert werden muss. Entwickelt, gebaut und getestet wurde ein Demonstrator-Prototyp für ein Echtzeit-Monitoring-System. Die komplette Plattform besteht aus einem Echtzeit-Monitoring-, Spektroskopie- sowie einem Informations- und Kommunikationssystem, das künftig auch mit chemischen und biologischen Sensoren arbeiten soll. Beim TAWARA_RTM-Prototypen erfolgt die Radioaktivitätsmessung am Wasserverteilungspunkt, und ein zweites Messsystem befindet sich an der Einlassstelle, damit im Fall eines Terroranschlags die Kontamination der Wasserversorgung verhindert werden kann. Beim Überschreiten der Grenzwerte wird ein Alarm ausgelöst und eine Meldung an den Betreiber der Anlage gesendet, der dann prüft, ob die Wasserverteilung gestoppt werden muss. Gleichzeitig wird mittels Gammaspektroskopie die Art der Kontamination bestimmt, um geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen. Auch das Risiko für die Bevölkerung wird festgestellt und ein Bericht an Aufsichtsbehörden vorbereitet. Der Prototyp wurde in einer Wasseraufbereitungsanlage in Warschau, Polen, installiert, weil dort einer der Flüsse, der die Anlage speist, am polnischen Zwischenlager für radioaktive Abfälle vorbeiführt und ein weiterer Fluss aus der Region Tschernobyl kommt. Mit dem Feedback von Endnutzern während der Demonstrationsphase konnte die Informations- und Kommunikationsplattform in verschiedener Hinsicht optimiert werden. Mit dem von TAWARA_RTM entwickelten Prototypen können Wasseraufbereitungsanlagen optimiert werden, sowohl für die aktuelle Konfiguration als auch als kleineres mobiles System, das schnelle Sicherheitsprüfungen und Notfallmaßnahmen ermöglicht, wenn das Wasser kontaminiert ist.

Schlüsselbegriffe

Radioaktivität, Leitungswasser, TAWARA_RTM, Echtzeit-Überwachung, Demonstrator-Prototyp

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