Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-01-13

Article available in the following languages:

Europäische Wissenschaftler entwickeln Mausmodell zur Untersuchung der menschlichen Krankheitsanfälligkeit

Europäische Wissenschaftler haben vor kurzem eine neue Methode zur Erforschung von Genmutationen entwickelt, die ein besseres Verständnis und eine bessere Behandlung von Kindheitsleukämien ermöglichen könnte. Das Entfernen und Hinzufügen von kleinen DNA-Segmenten aus dem Geno...

Europäische Wissenschaftler haben vor kurzem eine neue Methode zur Erforschung von Genmutationen entwickelt, die ein besseres Verständnis und eine bessere Behandlung von Kindheitsleukämien ermöglichen könnte. Das Entfernen und Hinzufügen von kleinen DNA-Segmenten aus dem Genom eines Lebewesens im Hinblick auf das bessere Verständnis menschlicher Krankheiten ist zwar weit verbreitet, aber die Wissenschaft hatte Schwierigkeiten, Methoden zur Untersuchung großer Moleküle, wie z. B. von Genen, zu entwickeln. Wissenschaftler des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und der Technischen Universität Dresden interessierten sich insbesondere für das Gen "Mixed-Lineage-Leukämie" (Mll). Ein Defekt dieses Gens spielt bei Kindheitsleukämie eine entscheidende Rolle. "Es können so viele Dinge in diesem Gen schief gehen", so Giuseppe Testa von der TU Dresden. "Wir wollten eine Gen-Variante konstruieren, die es uns erlauben würde, so viele Aspekte des Problems wie möglich zu prüfen." Lebewesen wie Mäuse besitzen Proteine, die in den Zellen zirkulieren und frei schwimmende DNA-Fragmente mit einer ganz bestimmten Sequenz reparieren. Wissenschaftler wussten bereits, dass dieser Prozess, der als homologe Rekombination bezeichnet wird, auch in Bakterien abläuft, und suchten daher nach einer Art, die sie untersuchen konnten. Die Forschergruppe identifizierte schnell die beteiligten bakteriellen Faktoren und entwickelte sie zu einem neuen Werkzeug, das als Red/ET-Rekombination bekannt wurde und die Größe der DNA-Moleküle, die man noch manipulieren kann, um das Zehnfache erhöht. Mit diesem Werkzeug baute das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Testa ein großes, kompliziertes Genkonstrukt, das einer Maus anstelle ihres normalen Gens eingesetzt wurde. Das künstliche Gen enthält zwei Gendefekte, die mit Leukämien in Verbindung gebracht worden sind. Mit "Steuerschaltern" kann jeder Defekt "ein-" oder "ausgeschaltet" werden. "Wir können jede Mutation unabhängig untersuchen, beobachten, wie sie interagieren, oder wir steuern die Zeit, zu der jede Mutation aktiv wird. Damit erlangen wir einen neuen Einblick in das raffinierte Zusammenspiel mehrfacher Defekte", so Testa. Von diesen Entwicklungen erhofft man sich, dass Wissenschaftler Krankheitsanfälligkeiten noch besser verstehen lernen. "Geeignete Mausmodelle werden in zunehmendem Maße wichtiger für das authentische Erforschen menschlicher Krankheitsanfälligkeit aber auch dafür, wie Lebewesen auf Medikamente reagieren. Wir denken, dass durch unsere Arbeit Wege gezeigt wurden, solche Modelle zu erstellen", sagte Testa abschließend.

Mein Booklet 0 0