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Harmonized approach to stress tests for critical infrastructures against natural hazards

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Infrastrukturrisiko und Naturgefahren

Ein EU-Team hat einen Test für die Sicherheit von Infrastrukturen erarbeitet, die durch natürliche Gefahren angreifbar sind. Die Studie unterteilte die Infrastruktur Europas nach Risiko und entwickelte Modelle für verschiedene Naturgefahren, was ein neues Klassifizierungssystem ergab.

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Eine kritische Infrastruktur (Critical Infrastructure, CI) ist eine Anlage, ein System oder ein Teil davon, das wesentliche nationale Versorgungsdienstleistungen bereitstellt. Diese Infrastrukturen werden in zunehmendem Maße miteinander verknüpft und sind daher durch kaskadenförmige Ausfälle und Zusammenbrüche von mehreren Infrastrukturen in Folge von Naturgefahren angreifbar. Um diese Schwachstellen zu reduzieren, entwickelte das von der EU finanzierte Projekt STREST (Harmonized approach to stress tests for critical infrastructures against natural hazards) Stresstests für spezielle Infrastrukturen. Die Tests stellten einen Schritt hin zur Überprüfung von Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen Europas dar. Zuerst teilten die Forscher die kritischen Infrastrukturen Europas in drei Klassen auf, wobei man keine kerntechnischen Anlagen berücksichtigte. Die Klassifizierungen umfassten stark gefährdete individuelle Infrastrukturen mit potenziell erheblichen Auswirkungen sowie verteilte Infrastrukturen mit potenziell hohen wirtschaftlichen oder ökologischen Auswirkungen. Zur dritten Klasse zählten verteilte Infrastrukturen an mehreren Standorten mit geringem individuellen Einfluss, denen aber ein mögliches Potenzial auf eine starke gemeinsame Wirkung innewohnt. Das Konsortium bewertete Risiken und Konsequenzen im Zusammenhang mit jedem Typ mit Hilfe probabilistischer Modelle und Simulationen. Die Forschung ergab außerdem neue Projektierungswerkzeuge. Das Team entwickelte Gefahrenmodelle für alle Arten kritischer Infrastrukturen in Hinsicht auf Naturkatastrophen einschließlich Erdbeben, Tsunamis und Dammbrüchen sowie kombinierter Gefahren und Dominoeffekte. Im Risikomanagement sind kaum probabilistische Modelle des projektintern verwendeten Typs verbreitet. Deshalb erstellten die Forscher Instabilitätsfunktionen für häufig anzutreffende Komponenten von kritischen Infrastrukturen und Industriebauten in Bezug auf alle berücksichtigten natürlichen Gefahren. Die Funktionen belegten, auf welche Weise derartige Komponenten integriert werden könnten. Die risikobasierte, auf mehreren Ebenen ablaufende Stresstestmethode von STREST erweiterte die Befähigung zur Bewertung von Risiken in Form von Naturgefahren. Die Forschung ergab ein Multilevel-Risikoakzeptanz-Einteilungssystem von Gut bis Schlecht (Pass/Fail). Das System ermöglicht bei allen kritischen Infrastrukturen eine Entscheidungsfindung auf Grundlage von kosteneffektiven Schadensbegrenzungsstrategien. Für versuchsweise Anwendungen der Projektmethodik wurden sechs Typen kritischer Infrastrukturen ausgewählt. Die Studie veranschaulicht, auf welche Weise die im Rahmen des Projekts entwickelten Instrumente Extreme identifizieren können. Die Werkzeuge können außerdem innerhalb verschiedener Szenarien von Gefahren und Komponentenausfällen Risiken heraustrennen. Dank STREST können die europäischen Behörden nun die Schwachstellen kritischer Infrastrukturen besser bewerten und die richtigen Entscheidungen treffen. Letztlich bedeuten die Projektergebnisse im Fall von Naturgefahren mehr Sicherheit und weniger schwerwiegende Konsequenzen für die Europäerinnen und Europäer.

Schlüsselbegriffe

Naturgefahren, natürliche Gefahren, Elementarrisiken, kritische Infrastruktur, STREST, Stresstests, Risikomanagement

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