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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Seminar zu finnischem Ansatz und Fortschritten des Landes beim Aufbau des EFR

Finnland ist ein Modell, an dem sich andere Mitgliedstaaten ein Beispiel nehmen sollten. Dies ist die Schlussfolgerung eines Seminars zu dem finnischen Ansatz in Bezug auf die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums (EFR) im Bereich Informations- und Kommunikationstechnol...

Finnland ist ein Modell, an dem sich andere Mitgliedstaaten ein Beispiel nehmen sollten. Dies ist die Schlussfolgerung eines Seminars zu dem finnischen Ansatz in Bezug auf die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums (EFR) im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) am 9. April. Kari Tilli, Direktor der nationalen Technologieagentur TEKES, sagte auf der Veranstaltung, dass das Ziel des EFR, eine gemeinsame Vision für Forschung und Technologie zu entwickeln, bereits die nationale Denkweise und die nationalen Perspektiven in Finnland beeinflusse. In der Tat sei die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen nationalen und anderen europäischen Maßnahmen in die neuen finnischen Forschungs- und Entwicklungsprogramme, die von TEKES und der Akademie von Finnland geleitet werden, aufgenommen worden. "TEKES arbeitet nicht isoliert. Stattdessen verwendet die Agentur externe Ressourcen, insbesondere Studien der Kommission, und erwägt, wie diese in einen nationalen Kontext umgesetzt werden können", so Dr. Tilli in einem Interview mit CORDIS-Nachrichten. Finnland hat zwar eine gute Bilanz hinsichtlich der Förderung internationaler Beziehungen in den Bereichen Forschung und Technologie vorzuweisen, dennoch gibt es nach Auffassung von Dr. Tilli viele Herausforderungen für die Kooperation und Vernetzung zwischen nationalen Programmen. Er bemerkte insbesondere, dass zwar eine gut entwickelte Vernetzungskultur auf der Ebene von Forschungsprojekten vorhanden sei, die Entwicklung dieser Art von Zusammenarbeit auf Ebene der nationalen Programme erweise sich jedoch als weitaus schwieriger. "[Es] ist äußerst harte Arbeit, die nationalen Programme anderer Mitgliedstaaten wirklich zu verstehen", meinte Dr. Tilli und fügte hinzu, dass ein soziales System notwendig sei, das dem System auf lokaler Ebene ähnlich ist. Tatsächlich ist der Erfolg Finnlands in Bezug auf IKT sowie andere Forschungs- und Technologiebereiche teilweise auf die Vernetzung zwischen Unternehmen und Hochschulen auf lokaler und nationaler Ebene zurückzuführen. "Wir fördern diese Vernetzung in Finnland sehr stark, aber es ist äußerst schwierig, derartige Netzwerke auf europäischer Ebene zu haben, da es viele Jahre dauert, bis solche Ergebnisse erzielt werden", so Dr. Tilli gegenüber CORDIS-Nachrichten. Ein weiterer Stolperstein seien die erkennbaren Unterschiede zwischen den nationalen Programmen in Europa. "Ich denke, der schwierigste Teil besteht darin, sich wirklich über die Maßnahmen der anderen Länder bewusst zu sein und zu verstehen, was sie denken, was der Begriff "Programm" in ihren Ländern bedeutet, und zu sehen, von welchen Partnern wir am meisten profitieren können." Trotz derartiger Schranken ist Dr. Tilli jedoch der Auffassung, dass die Ziele der nationalen Programme ziemlich ähnlich sind und die in Finnland bereits durchgeführten Maßnahmen für das Gesamtziel des EFR von Vorteil sein werden. Einige der in Finnland ergriffenen Maßnahmen im Hinblick auf eine bessere Zusammenarbeit umfassen unter anderem die Einrichtung gemeinsam finanzierter und koordinierter Forschungsprogramme sowie die Organisation gemeinsamer Seminare zu Technologieprogrammen, das Benchmarking nationaler Maßnahmen und die Nutzung internationaler Evaluationsstellen. Dr. Tilli wies auch auf die erhöhte Beteiligung an dem ERA-Net-Projekt hin, die entscheidend für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Vision für FTE-Maßnahmen sei. "Wir erachten es als äußerst nützlich und daher beabsichtigen wir momentan, in diesem Bereich aktiv zu sein." Wolfgang Wittke von der GD Forschung der Europäischen Kommission, der ebenfalls auf der Veranstaltung sprach, stimmte zu, dass ERA-Net ein Sprungbrett von einer gut etablierten Vernetzung auf Projektebene zu einer offenen Koordinierungsmethode auf politischer Ebene sei. "Das Ziel besteht in der Verwirklichung der Kooperation und Koordination nationaler oder regionaler Forschungsmaßnahmen durch die Vernetzung von Programmen, die strategische geplant und national oder regional finanziert werden [...]. Zu den Vorteilen gehören eine verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Kollegen, ein Austausch bestmöglicher Verfahren, ein Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche sowie ein Austausch von Ansätzen zum Programmmanagement", so Dr. Wittke. Er hob außerdem Maßnahmen hervor, die auf EU-Ebene bereits im Gange sind und das grenzüberschreitende Verständnis sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verstärken. Insbesondere Tools wie ein EFR-Portal für Technologien der Informationsgesellschaft (IST) und ein Koordinationsrahmen, der potenzielle Synergien aufzeigt, würden einen kohärenten Ansatz für die Strukturierung von Informationen liefern, damit Vergleiche erfolgen könnten, meinte Dr. Wittke. Abschließend sagte er, dass der finnische Ansatz zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit in Bezug auf Forschungs- und Technologiemaßnahmen es Finnland ermöglichen werde, umfassend vom Sechsten Rahmenprogramm, dem EFR und ERA-Net zu profitieren.

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