Innovative Elektrofahrzeuge mit geringerem Energieverbrauch für umweltfreundlichen Verkehr
Das EU-finanzierte Projekt AMBER-ULV (Automotive mechatronic baseline for electric resilient ultra light vehicle) entwickelte eine mechatronische Plattform für verschiedene Fahrzeugarchitekturen vom Zwei- bis zum Allradantrieb, die zudem mit jeder Art von Motortechnik kompatibel ist. Die Projektpartner konstruierten einen Prototypen mit zwei Batteriepaketen: einer Hauptbatterie, die fest unter den Rücksitzen für den Alltagsbetrieb installiert ist, und einer zusätzlichen Batterie am Boden des Fahrzeugs. Die Karosserie wurde aus einem einem Metallverbundwerkstoff für Funktionalitäten wie eine verformbare Crashbox und einen Batteriehalter gefertigt, um die Batterien zu schützen. In der Karosserie sind Türschweller aus Carbonfasern mit Stahlrohrböden und gefalzten Blechen verschweißt, und die Türschweller schützen Insassen und Batterien besser vor seitlichen Aufprallen. Die Forscher bauten auch zwei elektronische Schaltungen für das Batteriemanagement, die direkt im Batteriepack integriert sind. Mit den beiden Batterien wird gewährleistet, dass das Fahrzeug genug Leistung für den täglichen Fahrbetrieb hat und die Entfernung bis zum Zielort schafft. Der Prototyp erzielte die in den Projektzielen genannten Fahrleistungen, u.a. eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h, den neuen europäischen Standard für Reichweiten von rund 228 km, eine Beschleunigung von 0 auf 70 km/h in 14 Sekunden und einen Bremsweg von 25 m bei einer Notbremsung mit 80 km/h bis zum kompletten Stillstand, was mittels effektiver Nutzbremsung erreicht wird. Schließlich wurden mit einem einzelnen vollbeladenen Fahrzeug verschiedene Fahrtests durchgeführt, u.a. zu Handhabung, Bremsen, Reichweite und Ladezeit, wobei die entwickelten Steuerungen und Geräte ein- oder ausgeschaltet werden können. AMBER-ULV hat dazu beigetragen, die Lücke zwischen schweren Vierradfahrzeugen und Pkws in Sachen Sicherheit und Leistung bei weiterhin kostengünstigem Preis-Leistungs-Verhältnis zu schließen. Zudem wurden neue Konzepte mit Verbundwerkstoffen für kritische Funktionen wie Aufprallschutz getestet, um teure Carbonfasern zu ersetzen. Die Projektergebnisse könnten damit die künftige Konstruktion und Fertigung von Elektrofahrzeugen deutlich voranbringen.
Schlüsselbegriffe
Elektrofahrzeug, ultraleichte Fahrzeuge, AMBER-ULV, Plattform für Fahrzeugmechatronik