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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Phase I trial in recurrent high-grade glioma: High-dose vorinostat with concurrent hypofractionated radiation therapy

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Hirntumorzellen werden ausgehungert!

EU-Forscher haben neue Strategien auf Grundlage von Ernährung und Strahlentherapie (RT) zur Behandlung der häufigsten Art des Gehirntumors, des Glioms, untersucht.

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Primärhirntumoren sind äußerst aggressiv und anfällig für Therapieresistenz. Neueste Fortschritte ermöglichen eine Tumorsensibilisierung gegenüber strahleninduziertem Absterben, aber in der Praxis ist diese nicht immer wirksam. Weitere Herausforderungen in Hinsicht auf die Strahlentherapie sind die systemische Toxizität, die schlechte Durchdringung des Gehirns und die relative Empfindlichkeit des normalen Hirngewebes im Vergleich zum Tumorgewebe. Trotz dieser Nachteile bleibt RT ein Grundpfeiler der zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten. Das Projekt RECURRENT GLIOMA TX verfolgte das Ziel, eine Kombination aus Strahlentherapie und einem neuen epigenetischen Modulator, Vorinostat, zu untersuchen. Da der Wirkstoff jedoch nicht zur Verfügung stand, widmete das Team seine Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Energiestoffwechsels in Hirntumoren. Normale Zellen und Krebszellen gewinnen ihre Energie auf verschiedene Weise und speziell die Hirntumorzellen sind von Glukose abhängig. Ohne Zucker wachsen Hirntumorzellen sehr schlecht und sind gegenüber Strahlung sehr empfindlich. So erhielten die Patientinnen und Patienten im Rahmen einer achtwöchigen klinischen Studie ein Antidiabetikum oder ernährten sich sehr kohlenhydratarm oder beides. Das Ansprechen auf die Behandlung wurde mit Hilfe von Hirn-Magnetresonanztomografie-Scans und Stoffwechselprofilen gemessen. Der Versuch läuft noch; die vorläufigen Resultate sind vielversprechend. Anfängliche Resultate belegen, dass strahlungsbeständige Zellen eine erhöhte Expression von antiapoptotischen Varianten der Schlüsselproteine im DNA-Schadensantwort-Signalweg aufweisen, was deren Resistenz gegenüber dem durch Strahlung hervorgerufenen Zelltod erklärt. Ausschlaggebend ist, dass die Forscher entdeckten, dass eine metabolische Manipulation diesen Phänotyp umkehren konnte. Obgleich es nicht möglich war, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass ein Eingriff in die Ernährung die Behandlungsergebnisse bei den Krebs eindeutig verbessert, deuten die Forschungsresultate von RECURRENT GLIOMA TX darauf hin, dass mit veränderter Ernährung die Krebsprognose verbessert werden könnte. Diese Studie wird zusammen mit anderen Untersuchungen weltweit wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen für einen neuen ganzheitlichen Ansatz der Krebsbehandlung bereitstellen, der die Ernährung sowie andere Behandlungen umfasst.

Schlüsselbegriffe

Hirntumorzellen, Ernährung, Diät, Strahlentherapie, RECURRENT GLIOMA TX, klinische Studie, klinischer Versuch

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