Parlamentsausschuss verlangt Bewertung der Durchführbarkeit von Fahrzeugsicherheitstests
Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat die Europäische Kommission aufgerufen, die Durchführbarkeit von Tests zur Bewertung der Wirksamkeit von Veränderungen an Fahrzeugen festzustellen. Solche Veränderungen sollen zur Senkung der tödlichen Unfälle und schweren Verletzungen von Fußgängern im Straßenverkehr beitragen. Die Kommission hat bereits mehrere Maßnahmen vorgelegt, die die Schwere der Verletzungen von Fußgängern, die in Unfälle mit Kraftfahrzeugen bei Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h verwickelt werden, verringern sollen. In der EU sterben jedes Jahr rund 8.000 Fußgänger und Zweiradfahrer bei Verkehrsunfällen, und weitere 300.000 werden verletzt. Die Vorschläge zielen auf eine Verringerung der Verkehrstoten und Verletzten durch Veränderungen an der Frontpartie der Fahrzeuge vor allem im Bereich der Motorhaube und des Stoßfängers ab. Schätzungen zufolge könnte die Umsetzung der Vorschläge der Kommission die Zahl der tödlich verlaufenden Verkehrsunfälle um 2.000 senken. Die veränderten Fahrzeuge werden in zwei Phasen in den Jahren 2005 und 2010 getestet. Bei den Tests soll festgestellt werden, ob die Modifizierungen eine Senkung der Beinverletzungen nach dem Aufprall auf die Fahrzeugfront, die eine Invalidität zur Folge haben, und der tödlichen Kopfverletzungen durch den Aufprall auf die Motorhaube bewirken können. Der Parlamentsausschuss hat die Kommission aufgefordert, bis Juli 2004 eine unabhängige Bewertung der Durchführbarkeit solcher Tests durchführen zu lassen. Der niederländische Abgeordnete Herman Vermeer begrüßte am 12. Juni die Vorschläge der Kommission. Aus seiner Sicht sollte die Richtlinie aber nur ein Teil eines umfassenden und auf vorbildlichen Praktiken basierenden Maßnahmenpakets der Industrie und der Mitgliedstaaten sein, das sich mit der Sicherheit der Fußgänger vor, während und nach einem Unfall beschäftigt.