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Building a platform for enhanced societal research related to nuclear energy in Central and Eastern Europe

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Geisteswissenschaften und Nuklearmanagement

Eine EU-Initiative hat dazu beigetragen, die Fähigkeiten von Forschungsinstitutionen in Mittel- und Osteuropa zu verbessern, um an der Erforschung der Governance der Kernenergie teilzuhaben. Das EU-finanzierte PLATENSO-Projekt hat einen Vorschlag zur Schaffung einer Plattform unterbreitet, die Sozial- und Geisteswissenschaften in der Kernenergieforschung unterstützen soll.

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Alle Länder Mittel- und Osteuropas stehen vor der Notwendigkeit, Entscheidungen über die Zukunft der Kernenergie zu fällen, wobei es um den Weiterbetrieb von Kernreaktoren über den Neubau bis hin zum Ausstieg geht. Eine Art Reflexion über gesellschaftliche und den Umgang betreffende Aspekte im Zusammenhang mit den Belangen der Kernenergie wird dabei jedoch oft versäumt. Das PLATENSO-Projekt verfolgte das Ziel, die Fähigkeiten von Institutionen aus Mittel- und Osteuropa zu stärken, sich an der EU-Forschung zum Thema Governance der Kernenergie zu beteiligen. Zu diesem Zweck entwickelte das Projekt einen Vorschlag zur Schaffung einer gesellschaftlichen Plattform in Verbindung mit Nukleartechnik, um kerntechnische Fragen besser durchdacht und reflexiver in die allgemeine energiepolitische Debatte einzubringen. Zudem hat PLATENSO Forschungsstrategien für acht neue EU-Mitgliedstaaten erarbeitet. Diese Forschungsstrategien wurden in drei Ländern Mittel- und Osteuropas (Tschechische Republik, Polen und Slowakei) erprobt, um sie den Anforderungen der Interessengruppen anzupassen und ihre mögliche Umsetzung zu bewerten. In welchem Maße die Strategien nun umgesetzt werden, hängt von den gesellschaftspolitischen Bedingungen in den jeweiligen Ländern ab. Des Weiteren wurde eine Plattform eingerichtet, die in acht Mitgliedstaaten nationale Netzwerke aus maßgeblichen Forschungseinrichtungen aufbaut, zu denen Projektmitglieder und Nichtmitglieder gehören. In diesen Netzwerken sind Institutionen mit Expertenwissen in Nuklearfragen und Interesse an gesellschaftlichen und die Politik betreffenden Themen im Zusammenhang mit Kernenergie vereint. Aufgrund dessen sollten die Projekte des EURATOM-Rahmenprogramms von der Hinzuziehung der Fähigkeiten und der Fachkunde dieser Gruppen profitieren. Die innerhalb von PLATENSO entwickelte multidisziplinäre Forschungsplattform zur Förderung von Sozial- und Geisteswissenschaften auf dem Gebiet der Nukleartechnik sollte problemorientiert anhand der Anforderungen der derzeitigen Programme und der zukünftigen Herausforderungen im Nuklearbereich arbeiten. Die Forscher schlugen vier thematische Arbeitsbereiche vor: Meinungsumfragen über Kernenergie, die zur fundierten Entscheidungsfindung beitragen könnten, Meinungsaustausch über aus Stilllegung gezogene Lehren, Endlagerung von nuklearen Abfällen und Entwicklung von Reaktoren der IV. Generation. Sämtliche Themenbereiche sind mit soziotechnischen Herausforderungen verbunden, die in interdisziplinärer Forschung thematisiert werden können. Die PLATENSO-Resultate haben dazu beigetragen, den Umgang mit der Kernenergie in den Staaten Mittel- und Osteuropas zu prägen, und könnten die Beteiligung von Forscherinnen und Forschern an zukünftigen EURATOM-Rahmenprojekten in Hinsicht auf die gesellschaftlichen Aspekte der Kernforschung verbessern.

Schlüsselbegriffe

Geisteswissenschaften, Mittel- und Osteuropa, Kernenergie, Sozialwissenschaften, Governance, PLATENSO

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