Kommission: Überwältigende Reaktion auf Ausschreibung im Bereich Lebensmittelqualität und -sicherheit
Im Anschluss an eine überwältigende Reaktion auf den ersten Aufruf zur Vorschlagseinreichung im Rahmen der Priorität "Lebensmittelqualität und sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) sind 36 Projekte ausgewählt worden, für die eine anfängliche EU-Finanzierung in Höhe von 166 Millionen Euro bereitgestellt wird. Auf die Ausschreibung hin gingen etwa 200 Vorschläge im Wert von 1,4 Milliarden Euro, das Achtfache des ursprünglich von der Kommission vorgeschlagenen Betrags, ein. Von den eingereichten Vorschlägen zogen Experten die Projekte in die engere Wahl, die verbraucherorientierte Fragen wie lebensmittelbezogene Krankheiten und Allergien, die Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Gesundheit, umweltfreundliche Produktionsmethoden und umweltbedingte Gesundheitsrisiken angehen. Der Europäische Forschungskommissar Philippe Busquin kündigte die neuen Forschungsprojekte mit folgenden Worten an: "Neue Agrar- und Lebensmittelproduktionsmethoden bringen potenziell großen Nutzen für unsere Bürger, wir müssen jedoch gleichzeitig vor möglichen Risiken für die menschliche Gesundheit schützen. Diese ersten Forschungsprojekte, die RP6-Finanzierungsmittel erhalten, werden eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in Europa spielen, aber auch bei der Unterstützung der Gestaltung einschlägiger EU-Politiken." Der Kommissar begrüßte außerdem die umfassende Nutzung der neuen RP6-Instrumente, nämlich Integrierte Projekte (IP) und Exzellenznetze: "Es ist ermutigend, dass viele dieser neuen Projekte neue Instrumente zur Forschungsfinanzierung angenommen haben, die einen weiteren wichtigen Beitrag zum Europäischen Forschungsraum leisten." In der Tat werden diese neuen Finanzierungsinstrumente von einem Drittel der 36 Projekte, die für die Finanzierung ausgewählt wurden, genutzt. Diese umfassen sechs Integrierte Projekte und sechs Exzellenznetze. Die betreffenden Projekte untersuchen Fragen wie niedriges Input und organische Produktionssysteme, Prävention, Kontrolle und Behandlung von Prion-Krankheiten, verbesserte Strategien für das Wohlergehen der Tiere für eine verbesserte Lebensmittelqualität sowie Allergien und Asthma. Die restlichen Projekte beziehen sich auf traditionelle Instrumente wie Koordinierungsmaßnahmen und spezifische gezielte Forschungsprojekte; insgesamt elf spezifische gezielte Forschungsprojekte sind ausgewählt worden, um Fragen wie pathogenfreie Produktionssysteme, Gesundheitsrisiken durch wärmebehandelte Lebensmittel, biologische Ernteschutzsysteme sowie Antibiotikaresistenz von Tieren, Pflanzen und Menschen anzugehen. Zur Unterstützung der Forschungsinfrastruktur sind auch zwölf Maßnahmen zur gezielten Unterstützung ausgewählt worden, die sich auf die Ausbildung und Vernetzung von Forschern und den Technologietransfer - insbesondere in den Beitrittsländern - sowie die Verbreitung von Ergebnissen, den Austausch bewährter Praktiken und die Unterstützung der internationalen Debatte über sich abzeichnende Technologien konzentrieren. Die ausgewählten Projekte reflektieren außerdem die Absicht der Kommission, eine größere internationale Beteiligung an dem Rahmenprogramm zu unterstützen. Von den 666 Teilnehmern, die an den ausgewählten Projekten beteiligt sind, stammen 17 Prozent von außerhalb der 15 Mitgliedstaaten. Im Falle der ausgewählten Maßnahmen zur gezielten Unterstützung stammt fasst die Hälfte der Teilnehmer von außerhalb der EU. Hinsichtlich der an den Projekten beteiligten Unternehmen handelt es sich bei 103 Teilnehmern um kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dies entspricht 15 Prozent der Teilnehmer an der Ausschreibung, eine Zahl, die der Kommission zufolge noch zu niedrig ist. Zur Förderung der Beteiligung von KMU erwägen mehrere der ausgewählten Konsortien die Verwendung offener Ausschreibungen, wenn sich die Gelegenheit während ihrer Forschungsarbeit ergibt. Da eine so große Anzahl von Vorschlägen und Themen eingereicht wurde, was bedeutet, dass viele nicht für eine Finanzierung ausgewählt wurden, wird die Kommission die Möglichkeit in Betracht ziehen, diese in das Arbeitsprogramm für 2004 erneut einzubringen. Der zweite Aufruf zur Vorschlagseinreichung wird voraussichtlich im November veröffentlicht.