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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Gentechnisch veränderte Pflanzen können Dürre überstehen

Wissenschaftler der Universität Bonn haben das Gen identifiziert, das es Pflanzen ermöglicht, Trockenzeiten zu überstehen. Diese Nachricht wird sicher die deutschen Landwirte erfreuen, die schätzen, dass die Hitzewelle in diesem Jahr zu bis zu 80prozentigen Ernteeinbußen führe...

Wissenschaftler der Universität Bonn haben das Gen identifiziert, das es Pflanzen ermöglicht, Trockenzeiten zu überstehen. Diese Nachricht wird sicher die deutschen Landwirte erfreuen, die schätzen, dass die Hitzewelle in diesem Jahr zu bis zu 80prozentigen Ernteeinbußen führen könnte. Die Forscher begannen mit Untersuchungen an der südafrikanischen Wiederauferstehungspflanze. Bei Wassermangel verdorrt die Pflanze und wird braun, doch wenn Regen fällt, selbst nach Wochen oder Monaten, werden die Blätter innerhalb weniger Stunden wieder grün. Bis zu 95 Prozent ihrer Wasserreserven kann die Pflanze unbeschadet verlieren. Sie schraubt dabei während der Trockenperiode ihren Stoffwechsel nahezu auf Null zurück. "Indem wir schauen, welche Erbanlagen hauptsächlich bei Trockenheit aktiv sind, versuchen wir zu verstehen, welche molekularen Vorgänge die Pflanze so unempfindlich machen", erklärt Professor Dr. Dorothea Bartels vom Botanischen Institut der Universität Bonn. Die Forscher fanden heraus, dass eine Reihe von Genen nur während Trockenperioden abgelesen wird. Sie entdeckten dann, dass eines dieser Gene auch bei der in Deutschland heimischen Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) vorkommt. Das betreffende Gen enthält den Bauplan für das Entgiftungs-Enzym Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH). Die Bonner Wissenschaftler schalteten dem ALDH-Gen der Ackerschmalwand eine Art Turbolader vor, der dafür sorgt, dass es erheblich häufiger abgelesen wird. Die gentechnisch veränderten Pflanzen produzierten dadurch nicht nur deutlich mehr ALDH, sie überstanden auch erheblich längere Dürreperioden - 16 Tage, im Vergleich zu 12 Tagen bei den Wildpflanzen der Ackerschmalwand. Die Entdeckung könnte zur Entwicklung von trockenresistenten Mais-, Weizen- oder Soja-Sorten führen. In Anbetracht dessen, dass voraussichtlich bis 2025 ein Drittel der Weltbevölkerung in wasserarmen Regionen leben wird, dürfte diese Entwicklung sehr begrüßt werden.

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