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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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EU-Projekt bringt historischen Zement wieder auf den Markt

Ein EU-Projekt hat zum Ziel, die Herstellung und Nutzung von Romanzement - ein nicht mehr gebräuchliches historisches Bindemittel - wieder einzuführen, um dazu beizutragen, Europas historische Gebäude auf sichere Weise in ihrem alten Glanz zu restaurieren. Das Projekt "Roman...

Ein EU-Projekt hat zum Ziel, die Herstellung und Nutzung von Romanzement - ein nicht mehr gebräuchliches historisches Bindemittel - wieder einzuführen, um dazu beizutragen, Europas historische Gebäude auf sichere Weise in ihrem alten Glanz zu restaurieren. Das Projekt "Roman Cement to Restore Built Heritage Effectively" (ROCEM - Romanzement zur effektiven Restaurierung historischer Gebäude) erhielt 1,37 Millionen Euro EU-Fördermittel unter dem Programm "Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung" (EESD) des Fünften Rahmenprogramms (RP5). Es bringt Restaurierungsfachleute und Materialherstellungsunternehmen aus dem Vereinigten Königreich, der Tschechischen Republik, Polen, Österreich, Deutschland und der Slowakei zusammen, um die Rohmaterialien und Techniken zu bestimmen, die notwendig sind, um den historischen Zement zu reproduzieren. Dave Hughes, einer der Partner im Konsortium, erklärte die Auswirkungen des Projekts folgendermaßen: "Wenn man Städte wie Wien oder Paris als Tourist besucht, möchte man Gebäude in gutem Zustand sehen. In diesem Projekt geht es somit im Grunde um die Erhaltung unseres kulturellen Erbes." Im Gegensatz zu dem, was sein Name vermuten lässt, wurde Romanzement im neunzehnten Jahrhundert als Bindemittel entwickelt und wurde viel verwendet, um die Fassaden der Gebäude der damaligen Zeit zu verputzen. Die Verwendung von Romanzement war weit verbreitet, da er nur sieben bis zwanzig Minuten brauchte, um sich zu setzen und rauen Witterungsverhältnissen standhielt. Trotz solcher Qualitäten war der Zement in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr gebräuchlich. Das Verschwinden des Zements vom Markt bedeutet, dass viele europäische Gebäude, die mit Romanzement verputzt und verziert wurden, nun verfallen. Restauratoren verwenden nicht gerne moderne Zementsorten, da diese den Gebäuden, die sie versuchen zu restaurieren, tatsächlich Schäden zufügen könnten. Ein primäres Ziel des Projekts wird es sein, unter den mit der Pflege und Restaurierung historischer Gebäude aus dem 19. Jahrhundert befassten Fachleuten ein Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schaffen, adäquate Restaurierungsmaterialen und -techniken wieder einzuführen, die den Eigenschaften des Originalmaterials sehr nahe kommen. Dr. Hughes meint, dass durch die Wiedereinführung historischer Materialien "Konservatoren besser in der Lage sein werden, ihre Arbeit durchzuführen". Obwohl sich das Projekt noch in einer frühen Phase befindet, hat das Konsortium bereits erfolgreich einige Zementproben produziert. In einem Labor werden verschiedene Brenntechniken ausprobiert, bevor man zu Tests in größerem Umfang schreitet.

Länder

Österreich, Deutschland, Polen, Slowakei

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