USA zielen auf Zusammenarbeit mit der EU beim Benchmarking und bei der Evaluierung von FuE ab
Am 7. und 8. Oktober besuchte eine Delegation des Wissenschaftsreferats im US-amerikanischen Energieministerium Brüssel, um Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU beim Benchmarking und bei der Evaluierung von Forschungsmaßnahmen zu fördern. CORDIS-Nachrichten traf den Delegationsleiter Bill Valdez, Direktor für Planung und Analyse im Wissenschaftsreferat, und fragte ihn, warum seiner Ansicht nach eine transatlantische Zusammenarbeit in diesem Bereich erforderlich ist. Die erste von den USA vorgeschlagene Initiative zur Zusammenarbeit richtet sich auf das Benchmarking der internationalen Führungsposition im Bereich Wissenschaft und Technologie (W&T). Durch die Definition von gemeinsamen Datenstandards für die Zusammenstellung von Informationen über Patente, Veröffentlichungen und sonstige W&T-Indikatoren und durch die Vereinbarung von Verfahrensweisen zur Analyse dieser Informationen könnte die internationale Führungsposition genau bestimmt und einem Benchmarking unterzogen werden. "Die USA und die EU haben viele gemeinsame Interessen und sind mit bestimmten gemeinsamen Herausforderungen konfrontiert, wenn es um die Evaluierung von Wissenschaft und Technologie geht", so Valdez. "In der Lage zu sein, die wissenschaftliche Führungsposition und die Stärken in diesen Bereichen genau zu bestimmen, wäre für beide Seiten von Vorteil." Die Fähigkeit zum Vergleich der Leistungen der USA mit denen der EU oder von Japan wäre für alle Betroffenen von hohem Wert, so Valdez weiter, da die USA, die EU und Japan Führungspositionen in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Technologie innehaben. Eine zweite Möglichkeit zur Zusammenarbeit, die vom Wissenschaftsreferat benannt wurde, konzentriert sich auf die Bewertung der Ergebnisse von Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen (FuE-Maßnahmen). Valdez beschrieb die Anstrengungen bei der Bewertung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteile einer öffentlich finanzierten FuE als "eine der großen Herausforderungen der Evaluierung". Nachdem bereits eine effektive Verfahrensweise zur Bestimmung des quantitativen Werts von Technologieprogrammen eingerichtet wurde, erhofft sich die USA nunmehr, diese Verfahrensweise auch anwenden zu können, um den Nutzen der Forschung - von der Grundlagenforschung bis zu ihrer endgültigen Nutzung in der Gesellschaft - festzustellen. Gretchen Jordan von Sandia National Laboratories, die mit dem US-amerikanischen Energieministerium an Programmen zur Bewertung der Forschung arbeitet, unterstrich die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in diesem Bereich: "Wenn man alle Experten weltweit, die sich auf die Evaluierung von FuE spezialisiert haben, versammeln wollte, so würde man kaum einen Saal füllen können." "Angesichts einer so kleinen Gemeinschaft von Sachverständigen weltweit, ist eine Zusammenarbeit sinnvoll", so Jordan. Sie würde gerne mit Partnern aus der EU zusammenarbeiten, wegen des starken Netzwerks von Forschungssachverständigen und der Tradition einer grenzüberschreitenden gemeinsamen Bewertung in Europa. Ein Schlüsselfaktor, der die Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU bei der Bewertung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Forschung vorantreiben werde, sei die Tatsache, dass die beiden Partner viele gemeinsame gesellschaftliche Ziele und Herausforderungen haben. "Ich gehe davon aus, dass die Dinge, denen wir in den USA einen hohen Wert beimessen, auch einen hohen Wert in der EU haben: Gesundheitswesen, Umweltschutz und nationale Verteidigung." Während seines Besuchs in Brüssel traf Valdez mit Vertretern der Kommission, des Europäischen Parlaments und des Rats zusammen. Gegenüber CORDIS-Nachrichten sagte er, dass die Treffen positiv verlaufen seien und dass er Anzeichen für gemeinsame Interessensgebiete erkennen konnte. Ein Sprecher der Kommission erklärte, dass ein Rahmenabkommen für wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU bestehe und die Kommission Möglichkeiten einer verbesserten Zusammenarbeit mit ihren internationalen Partnern begrüße.
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