Fertigungstechnologie-Aktionsplan als Reaktion auf geringe Beteiligung an RP6-Aufruf
Die Europäische Kommission wird noch in diesem Jahr einen Aktionsplan für die Fertigungstechnologie vorlegen. Im Hinblick auf die Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen verarbeitenden Gewerbes soll das Sechste Rahmenprogramm (RP6) auf dem Gebiet der Forschung innovative Ansätze in Hightech-Bereichen fördern. Dazu setzt es Finanzierungsinstrumente ein, die kritische Masse erzielen und auf lange Sicht Wirkung zeigen sollen. Allerdings war die Reaktion auf die ersten Aufrufe zur Vorschlagseinreichung des Programms geringer als die Kommission erwartet hatte. "Das Zögern der traditionellen Branchen, ihre gewohnten Vorgehensweisen in der Organisation der Forschung aufzugeben, hat wohl dazu geführt, dass das verarbeitende Gewerbe im ersten RP6-Hauptaufruf für die neuen Finanzierungsinstrumente - integrierte Projekte und Exzellenznetze - vom Dezember 2002 unterrepräsentiert ist", so eine Stellungnahme der Kommission. Wie es in der Stellungnahme weiter heißt, hält die Kommission "Weiterbildung und Förderung für wichtige Mittel, um diesem mangelnden Enthusiasmus zu begegnen". Angebote von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gab es indes so viele, dass die Anträge auf Finanzierung das Vierfache des bereitstehenden Haushalts von 40 Millionen Euro betrugen. Die mittel- bis langfristigen Ziele für die Branche bilden zwar den Schwerpunkt des Aktionsplans, doch soll auch das Interesse seitens der KMU gefördert werden, und zwar durch Maßnahmen, die berücksichtigen, dass KMU im Allgemeinen in kürzeren Zeitrahmen planen. Eine Entscheidung über den endgültigen Inhalt des Aktionsplans wird auf einer Konferenz im Dezember fallen, zu der wichtige Vertreter aus Forschung, Bildung, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Finanzwirtschaft, den Gesellschaftswissenschaften sowie die Presse eingeladen werden. Die Konferenz wird versuchen, die Veränderungsmuster in Branchen zu bestimmen, auf die sich europäische integrierte Maßnahmen im Hinblick auf die Gewährleistung von Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit konzentrieren sollten, und Forschungsprioritäten zu erkennen, um die Entwicklung von Systemen zur Produktion von Wissen zu fördern. Ein weiteres Thema der Konferenz sind die notwendigen Kompetenzen im Zusammenhang mit wissensbasierten Industriesystemen. Ferner soll eine gemeinsame Vision für Maßnahmen im Bereich der Fertigungstechnologien ausgearbeitet werden.