Britischer Bericht lehnt Pläne zur Konzentration der Forschungsfinanzierung ab
Eine britische Studie, die als Reaktion auf Regierungsvorschläge zur stärkeren Konzentration der öffentlichen Forschungsfinanzierung auf einige wenige etablierte Universitäten durchgeführt wurde, kam zu dem Schluss, dass derartige Maßnahmen wahrscheinlich unerwünschte Nebenwirkungen haben würden. Nach der von Universities UK in Auftrag gegebenen Studie würde eine Forschungskonzentration bestehende regionale Unterschiede hinsichtlich der Kapazitäten und Leistungen im Bereich der Forschung verschärfen. Selbst Universitäten, die von dem Vorschlag profitieren würden, sind nicht begeistert. Einige Vizekanzler sind der Auffassung, dass sie ihre regionalen Unterstützungsnetzwerke verlieren würden. "Es ist beunruhigend, dass Erwägungen von einer solchen Tragweite praktisch ohne Grundlage soweit vorangebracht worden sind", schreibt Professor Ivor Crew, Vorsitzender von Universities UK, in einem Vorwort zu dem Bericht. Die Verfasser der Studie gehen sogar so weit, dass sie die Notwendigkeit einer Umstrukturierung der Finanzierung in Frage stellen: "Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass es derzeit ein Problem mit der Leistung der britischen Forschungsbasis gibt, welches angegangen werden müsste - weder insgesamt noch auf der Ebene der Einheiten, die am wahrscheinlichsten einen Verlust bei der Finanzierung zu erwarten haben." Diese Behauptung wird mit Statistiken untermauert, welche die vorteilhafte Position des VK im Vergleich mit internationalen Wettbewerbern in mehreren Forschungsbereichen zeigen. Das VK bringt beispielsweise rund neun Prozent der wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit sowie zehn Prozent der weltweiten Zitate daraus hervor. Damit liegt das VK auf Platz 2 hinter den USA. In der Studie wird die Behauptung zurückgewiesen, dass eine Forschungskonzentration eine bessere Forschung schaffen würde. Gemäß dem Bericht bringen relativ kleine Forschungseinheiten genauso viel Forschungsmittel pro Mitarbeiter ein, bringen eine ähnliche Anzahl von Doktoranden und Veröffentlichungen hervor und haben eine genauso hohe Forschungsauswirkung wie die größeren Einheiten auf ihrem Gebiet.
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Vereinigtes Königreich