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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Automatisierung ist der Schlüssel zu effizienter Forschung

Damit eine innovationsbasierte Wirtschaft entstehen kann, braucht Europa nicht mehr Forschung, sondern effizientere und effektivere Forschung, erläuterte Walter Gränzer, Akademischer Direktor des Lehrstuhls für Tierhygiene an der Technischen Universität München, im Gespräch mi...

Damit eine innovationsbasierte Wirtschaft entstehen kann, braucht Europa nicht mehr Forschung, sondern effizientere und effektivere Forschung, erläuterte Walter Gränzer, Akademischer Direktor des Lehrstuhls für Tierhygiene an der Technischen Universität München, im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten. "Zunächst bedarf es keiner weiteren Ausschüsse und Kommissionen, sondern einer umfassenden Umgestaltung der staatlich finanzierten Forschung", sagte Dr. Gränzer. Aus Dr. Gränzers Sicht wird Europa nur durch Umstrukturierungen eine innovationsbasierte Wirtschaft aufbauen und zu mehr Wachstum kommen. Er verwies darauf, dass dies auch die Schlussfolgerung der "Agenda für ein wachsendes Europa" sei, einer Studie über das Wachstum in Europa, die Kommissionspräsident Romano Prodi in Auftrag gegeben hatte. "Die Gruppe sieht das unbefriedigende Wachstum in Europa in den letzten Jahrzehnten als Symptom für die gescheiterte Umwandlung Europas in eine innovationsbasierte Wirtschaft", heißt es in dem Bericht der unabhängigen hochrangigen Studiengruppe. Dr. Gränzer zufolge erfordert eine solche Rationalisierung der europäischen Forschung "Ingenieure, Maschinenbauer, Physiker, Biologen, Ärzte, Chemiker und Informatiker", die ähnlich wie Automobilhersteller vorgehen sollten: "Sie müssen automatisierte Forschungs-Fließbänder aufbauen und auf dem neuesten Stand halten. Der wichtigste Antrieb für das Wirtschaftswachstum in Europa ist die Optimierung der Forschungseffizienz und -effektivität durch eine ausgefeilte Automatisierung der Forschungsprozesse", sagte er. "Die Automobilindustrie [...] zeigt, dass ein hohes Maß an Effizienz, Effektivität und Qualität große Erfolge bewirken kann", so Dr. Gränzer. "Inzwischen [...] ist diese Technik so perfektioniert worden, dass jedes Fahrzeug von einem Steuerzentrum in jeder Produktionsphase verfolgt und gesteuert werden kann." Dr. Gränzer ist der Ansicht, dass zwischen der Herstellung von Kraftfahrzeugen und der Erstellung wissenschaftlicher Informationen im Grunde kein Unterschied besteht. Dazu nennt er folgendes Beispiel: "Die Herstellung eines genau definierten Moleküls aus einem natürlichen Stoff erfordert zahlreiche umfangreiche Versuche, die mehrmals unter unterschiedlichen Prozessparametern wiederholt werden müssen, bis die richtige Konzentration eines Niederschlagsmediums für die Proteinchemie gefunden wird. Anschließend sind zusätzliche umfangreiche Tests notwendig, um das einmal festgestellte Ergebnis zu bestätigen oder zu verwerfen." Möglichen Kritikern dieses Ansatzes entgegnet Dr. Gränzer, dass die Flexibilität, ein wesentlicher Bestandteil von "Forschungs-Fließbändern", in diesem System erhalten bleibt: "Jedes Fahrzeug, dass auf den Fließbändern entsteht, ist einzigartig. Es ist sogar möglich, zwei unterschiedliche Modelle auf der gleichen Montagelinie zu bauen." Dr. Gränzer vertritt die Auffassung, dass mangelnde Automatisierung gerade im Bereich der von der öffentlichen Hand finanzierten Forschung ausschlaggebend für die unzureichende Effizienz und Effektivität ist. Für ihn ist die Automatisierung "die dringendste Aufgabe des RP7 [Siebtes Rahmenprogramm]".

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