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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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GFS verlangt europäischen Ansatz in der Qualitätssicherung bei Gentests

In einem neuen Bericht äußert sich die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission besorgt über die Qualität der bei Gentests in der EU eingesetzten Verfahren und befürwortet eine länderübergreifende Herangehensweise zur Verbesserung der Situation. In ganz E...

In einem neuen Bericht äußert sich die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission besorgt über die Qualität der bei Gentests in der EU eingesetzten Verfahren und befürwortet eine länderübergreifende Herangehensweise zur Verbesserung der Situation. In ganz Europa werden immer öfter Gentests eingesetzt, um z.B. festzustellen, ob ein Mensch damit rechnen muss, von Erbkrankheiten oder anderen schweren Krankheiten befallen zu werden. Schätzungen zufolge werden zurzeit jährlich über 700.000 Tests durchgeführt, wobei diese Zahl in den nächsten zehn Jahren noch deutlich steigen dürfte. Da dieses Verfahren vom Laboreinsatz umgehend in die medizinische Praxis übergegangen sei, seien "Qualitätsaspekte nicht immer ausreichend berücksichtigt" worden, heißt es in dem Bericht. Nach verschiedenen Untersuchungen weisen die Tests eine Fehlerrate von bis zu zwei Prozent auf, was aus Sicht der Autoren des Berichts "inakzeptabel" ist. Zudem gebe es Belege dafür, dass Ergebnisse falsch ausgelegt worden seien. Angesichts der Schwierigkeiten, umfassende Statistiken über die Stellen zu finden, die in Europa Gentests durchführen, zieht der Bericht die Schlussfolgerung, dass die Erstellung einer Datenbank mit solchen Daten ein erster Schritt zur Qualitätsverbesserung sei. Eine solche Datenbank sollte ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden und Angaben zur Zulassung und den Qualitätssicherungsverfahren aller berücksichtigten Labors enthalten. Nach Angaben des Berichts erwiesen sich europäische Qualitätssicherungsprogramme als äußerst erfolgreich, was die Fehlervermeidung anbelangt. Daher sollten solche Programme auf europäischer Ebene gefördert und harmonisiert werden. Die Autoren des Berichts sind sich jedoch sicher, dass es nicht notwendig sein wird, ein neues gemeinsames Programm aufzustellen. Das Angebot einer entsprechenden Beratung bei Gentests wird als "überaus wichtig" betrachtet, sei aber zurzeit noch lange nicht gewährleistet. Weiter warnt der Bericht davor, dass Kostenunterschiede bei Gentests zwischen den Mitgliedstaaten über kurz oder lang Probleme mit sich bringen könnten. Zurzeit seien die Unterschiede aber eher gering. Wie es in dem Bericht ferner heißt, könnte der empfohlene europäische Ansatz an diese Probleme zumindest auf kurze Sicht in der Gestalt eines Exzellenznetzes unter dem laufenden EU-Forschungsrahmenprogramm erfolgen. Ungeachtet der endgültigen Struktur der Aufsichtsbehörde, so der Bericht abschließend, erfordere die Lösung dieser Probleme "ein hohes Maß an Koordinierung und langfristiger Finanzierung" und werde "allein auf freiwilligen Verhaltenskodizes beruhen".