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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Kommission lehnt wissenschaftlichen Ratschlag zu Fischbeständen ab

Die Kommission hat beschlossen, dem wissenschaftlichen Ratschlag des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) in ihren Vorschlägen für die Fischfangquoten für 2004 nicht zu folgen. Der ICES ist derart besorgt über die Kabeljaubestände in der Nordsee, in der Irischen Se...

Die Kommission hat beschlossen, dem wissenschaftlichen Ratschlag des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) in ihren Vorschlägen für die Fischfangquoten für 2004 nicht zu folgen. Der ICES ist derart besorgt über die Kabeljaubestände in der Nordsee, in der Irischen See und westlich von Schottland, dass er der Kommission empfohlen hat, eine Nullquote in diesen Gebieten anzuordnen, selbst wenn diese Fische als Beifang unbeabsichtigt in die Netze geraten. In den von der Kommission am 4. Dezember veröffentlichten Plänen heißt es jedoch: "[S]o wird für Nordseekabeljau die Beibehaltung der TAC [zulässige Gesamtfangmengen] in Höhe von 22.659 Tonnen vorgeschlagen. Für Kabeljau westlich Schottlands wird eine Reduzierung um 53 Prozent der TAC gefordert. Die Kommission bekräftigt ihre Entscheidung zur Gestattung weiterer Kabeljaufänge in diesen Gebieten mit dem Versprechen, die Einhaltung der von ihr festgesetzten TAC verstärkt zu kontrollieren. Zu solchen Maßnahmen gehören eine direkte Beschränkung des Fischfangs (Seetage) und die Bestimmung, dass Fischereiboote im Hafen bzw. außerhalb der betroffenen Fischgebiete bleiben, wenn die Seetage aufgebraucht wurden. In den Vorschlägen der Kommission heißt es: "Da die für diese Bestände vorgeschlagenen TAC bereits von den wissenschaftlichen Gutachten abweichen, ist ihre Einhaltung umso dringlicher. Dies lässt sich am besten über Beschränkungen des Fischereiaufwands erreichen." Den Kabeljaufang in der Nordsee zu verbieten, würde wahrscheinlich zu einer Massenarbeitslosigkeit in den Fischereigemeinden führen. Kabeljau ist häufig in der Nähe anderer Fische anzutreffen und wird daher in denselben Netzen gefangen. Um also effektiv eine Nullquote für Kabeljau umzusetzen, müssten auch die Quoten für andere Fische drastisch reduziert werden. Hans Lassen, leitender Fischereiberater beim ICES, hält an der Gültigkeit des wissenschaftlichen Gutachtens des Rats fest. Gegenüber dem "New Scientist" sagte er: "Wir haben eine Einstellung der Kabeljaufischerei empfohlen und bleiben auch dabei."

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