Euroscience ruft die Kommission auf, die von der ESA gestrichenen Missionen finanziell zu unterstützen
Der Präsident von Euroscience, Jean-Patrick Connerade, hat an den EU-Forschungskommissar Philippe Busquin geschrieben und vorgeschlagen, dass die Kommission die finanziellen Ressourcen der Europäischen Weltraumorganisation aufstockt. Damit würde es ermöglicht, zwei kürzlich gestrichene Missionen durchzuführen. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hatte im November bekannt gegeben, dass sie gezwungen sei, zwei Weltraummissionen zu streichen - die Bepi Colombo-Sonde, die auf der Oberfläche des Planeten Merkur landen sollte, sowie den Eddington-Satelliten, der erdähnliche Planeten mit Hilfe der Seismologie erkunden sollte. Diese Mission wurde 2002 genehmigt und es wurden dafür bereits viele Arbeiten durchgeführt. "Hier wird die Kluft zwischen den Ambitionen des Weißbuchs [zur Raumfahrt] und der Wirklichkeit der europäischen Weltraumforschung unterstrichen", heißt es in dem Schreiben von Euroscience. Der Brief hebt hervor, dass die Entscheidung der ESA zu einer ungünstigen Zeit getroffen wurde. Sie wurde nach den Konsultationen über das Grünbuch gefällt und nur wenige Tage vor der Veröffentlichung des Weißbuchs, in welchem die Notwendigkeit erkannt wird "das Budget der ESA und der nationalen Organisationen für Weltraumforschung schrittweise zu erhöhen". "Um ein erneutes Aufreißen der schmerzlichen Kluft zwischen Versprechungen und Taten zu vermeiden", schlägt Euroscience vor, dass die Kommission der ESA die notwendigen Mittel für diese Missionen zur Verfügung stellt. Eine weitere in dem Schreiben erwähnte Option ist eine Unterstützung seitens der Europäischen Investitionsbank (EIB). In dem Brief werden die Förderhindernisse anerkannt, die der Kommission durch den Vertrag auferlegt sind, es wird jedoch die Meinung vertreten, dass politisches Handeln dringend erforderlich sei und die Unterstützung der Mitgliedstaaten gewinnen könnte. "Auf diese Weise könnte das Jahr 2004 nicht das des definitiven Endes dieser Missionen sein, sondern ein Jahr der Hoffnungen auf einen Neubeginn", schließt das Schreiben.