Wissenschaftler hoffen bei der Suche nach Beagle 2 auf Mars Express
Da sich Beagle 2 seit seiner Landung auf dem Mars am 25. Dezember nicht gemeldet hat, setzt das für das Landegerät verantwortliche Wissenschaftlerteam nun seine Hoffnungen auf das Mutterschiff Mars Express. Das Beagle-2-Team hat mehrere Theorien dafür, warum bisher noch keine Funksignale des Raumfahrzeugs empfangen wurden, etwa eine Beschädigung beim Aufprall auf den Roten Planeten. Dennoch haben die Wissenschaftler die Hoffnung noch nicht verloren. "Wir haben Beagle 2 keineswegs aufgegeben", so der leitende Wissenschaftler Professor Colin Pillinger. Der Missionsleiter Dr. Mark Sims fügte hinzu: "Wir prüfen zurzeit sechs oder sieben Szenarien, von denen wir noch keine ausschließen können. Wir konzentrieren uns weiterhin sowohl auf die Kommunikations- als auch die Zeitgebungs- und Softwareprobleme und [...] gehen davon aus, dass Beagle 2 sich auf dem Mars befindet und aus irgendeinem Grund keinen Kontakt mit uns aufnehmen kann." Die Raumsonde Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die sich zurzeit auf einer Mars-Umlaufbahn befindet, wird den Landeplatz von Beagle 2 schon bald regelmäßig überfliegen. Als wichtigste Kommunikationsverbindung mit dem Landegerät dürfte der Kontakt nun am ehesten über Mars Express hergestellt werden können. Das Team hofft, dass Beagle 2 auf einen seiner Ausweich-Kommunikationsmodi umschaltet. Beim Vorbeiflug von Mars Express können verschiedene Kommunikationsverfahren versucht werden, und während die ersten Vorbeiflüge der Raumsonde fast genau über dem Landeplatz stattfinden, was die Kommunikationszeit verkürzt, wird bei späteren Vorbeiflügen weitaus mehr Zeit zur Verfügung stehen. Bei seiner Suche nach Beagle 2 wird das Team von zahlreichen Labors in aller Welt unterstützt. Darunter ist auch das US-amerikanische "Jet Propulsion Laboratory" (JPL) der NASA, das am 4. Januar sein Raumfahrzeug Spirit erfolgreich auf der Marsoberfläche absetzte. Nach Angaben von Dr. Sims spielte Spirits Mutterschiff Mars Odyssey bei der Suche nach Beagle 2 eine besondere Rolle: "Ich möchte nochmals auf die internationale Zusammenarbeit verweisen, auf die wir bei der Suche nach Beagle bauen können. Dies gilt vor allem für das JPL-Team, das zur Unterstützung der Vorbeiflüge der Mars Odyssey viele Überstunden gemacht hat." "Ich gratuliere der NASA und dem Spirit-Team dazu, dass sie das Landegerät sicher auf den Boden gebracht haben. Wir wünschen ihnen viel Glück", fügte Professor Pillinger hinzu.