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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Intensive und innovative Landwirtschaft bedroht die europäische Vogelwelt

Forschungsarbeiten führender europäischer Ornithologen belegen, dass die Zunahme der intensiven Landwirtschaft in Europa zu einem dramatischen Rückgang bei 24 europäischen Vogelarten geführt hat. Aus Erhebungen, die in elf EU-Mitgliedstaaten, fünf Beitrittsländern sowie Norwe...

Forschungsarbeiten führender europäischer Ornithologen belegen, dass die Zunahme der intensiven Landwirtschaft in Europa zu einem dramatischen Rückgang bei 24 europäischen Vogelarten geführt hat. Aus Erhebungen, die in elf EU-Mitgliedstaaten, fünf Beitrittsländern sowie Norwegen und der Schweiz durchgeführt worden sind, ergibt sich, dass die Populationen von 24 der am meisten verbreiteten europäischen Vogelarten innerhalb von nur einem Vierteljahrhundert um ein Drittel geschrumpft sind. In ganz Europa und vor allem im Nordwesten des Kontinents, wo eine besonders intensive Landwirtschaft betrieben wird, werden nach Angaben des Berichts Vögel wie Feldlerche, Kiebitz und Goldammer immer seltener. Die Forschungsmaßnahme wurde vom European Bird Census Council, Birdlife International und der britischen Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) durchgeführt. Der Bericht verweist auf besonders alarmierende Rückgänge in Ländern mit intensiver Landwirtschaft wie dem VK. Dort sind zwischen 1970 und 1999 die Bestände der Feldlerche um 52 Prozent, der Goldammer um 53 Prozent und der Grauammer um 88 Prozent gesunken. Graham Wynne, der Leiter der RSPB, appelliert daher an die Beitrittsländer, aus den Fehlern des VK zu lernen, wo einstmals verbreitete Arten wie Feldsperling und Kiebitz in vielen Regionen ausgestorben sind: "Sie sollten EU-Mittel dazu verwenden, Bewirtschaftungssysteme zu erhalten, die umweltverträglich sind und Raum für wildlebende Tiere lassen", sagte er in einem Interview. Aus Wynnes Sicht sind die Landwirtschaftsbeihilfen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, die traditionell höheren Ertrag belohnten, zum Teil für den Rückgang der Vögel verantwortlich. Laut einem vergangene Woche veröffentlichten Bericht droht den Vögeln jedoch durch die Verbreitung der genetisch veränderten, herbizidresistenten (GV-HT-) Nutzpflanzen neue Gefahr. Im VK hat der Beratende Ausschuss zu Freisetzungen in die Umwelt (ACRE) davor gewarnt, dass die Verbreitung von GV-HT-Frühjahrsraps und -Zuckerrüben dazu führen wird, dass Gräser verschwinden und somit weniger Samenkörner, das Hauptnahrungsmittel vieler Vogelarten, zur Verfügung stehen. Dr. Mark Avery, der zuständige Direktor bei der RSPB, sagte dazu: "Die Anzahl der auf landwirtschaftlich genutzten Flächen lebenden Vögel geht seit mehr als drei Jahrzehnten drastisch zurück. Der Anbau von GV-Frühjahrsraps und -Zuckerrüben hätte einen drastischen Rückgang des Angebots an Samenkörnern zur Folge, und einheimische Vögel wie die Feldlerche und die Goldammer wären noch stärker in ihrer Existenz bedroht."