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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Dänische Wissenschaftler entwickeln neues Verfahren zum Aufspüren von Landminen

Nach dreijähriger Forschungszeit haben dänische Wissenschaftler eine genetisch veränderte Pflanze entwickelt, die, wenn im Boden bestimmte Verbindungen vorkommen, in wenigen Wochen ihre Farbe von grün nach rot wechselt. Ausgelöst wird dieser Farbwechsel durch die Schwermetalle...

Nach dreijähriger Forschungszeit haben dänische Wissenschaftler eine genetisch veränderte Pflanze entwickelt, die, wenn im Boden bestimmte Verbindungen vorkommen, in wenigen Wochen ihre Farbe von grün nach rot wechselt. Ausgelöst wird dieser Farbwechsel durch die Schwermetalle und Sprengstoffe, wie sie in Landminen und nicht zur Wirkung gelangten Sprengmitteln (UXO) enthalten sind. Nach Angaben von Professor John Mundy vom Fachbereich Pflanzenphysiologie der Universität Kopenhagen ist dieses einzigartige Bioermittlungssystem ein "wegweisendes Beispiel für zukünftige Anwendungen von genetisch veränderten Pflanzen für humanitäre oder Umweltzwecke". Das Aufspüren von Landminen ist zurzeit ein langsamer, aufwändiger Prozess, bei dem Hunde und Maschinen eingesetzt werden und der nur dann Erfolg hat, wenn jeder Quadratmeter Boden von Hand abgesucht wird. Fachleute gehen davon aus, dass in über 75 Ländern weltweit noch mehr als eine Milliarde scharfe Landminen liegen, und Schätzungen zufolge wird alle 20 Minuten ein Mensch - zumeist ein Kind oder Jugendlicher - von einer Landmine getötet oder verletzt. Diese neuartige Technologie, die auf der genetischen Veränderung der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) beruht, stellt einen wichtigen Fortschritt in der Suche nach einer sicheren und kostengünstigen Lösung für das Aufspüren von Landminen dar. Die Pflanze wurde so verändert, dass sie sich nur dann rot färbt, wenn im Boden ein bestimmter Auslöser vorkommt. Ist dies der Fall, wechselt sie innerhalb von drei bis fünf Wochen ihre Farbe. Die Acker-Schmalwand wurde ausgewählt, weil ihr genetisches Modell bereits ausgiebig erforscht wurde und weil sie überall auf der Welt wächst. Da sie von Natur aus selbstbefruchtend und männlich-steril ist, ist sie außerdem einfach zu handhaben. Die ersten Feldversuche sollen bereits in wenigen Monaten in Bosnien, Sri Lanka und in afrikanischen Staaten südlich der Sahara beginnen.

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Dänemark