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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Referatsleiter sieht EFR in der Kernforschung bereits verwirklicht

Wie Hans Forsström, Referatsleiter für den Bereich "Kernspaltung und Strahlenschutz" bei der Europäischen Kommission, im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten sagte, ist der Europäische Forschungsraum (EFR) in der Kernforschung aus seiner Sicht bereits Wirklichkeit. Ein wichtiger Fa...

Wie Hans Forsström, Referatsleiter für den Bereich "Kernspaltung und Strahlenschutz" bei der Europäischen Kommission, im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten sagte, ist der Europäische Forschungsraum (EFR) in der Kernforschung aus seiner Sicht bereits Wirklichkeit. Ein wichtiger Faktor dafür sei eine Serie von Rahmenprogrammen gewesen. Da es sich bereits beim ersten europäischen Rahmenprogramm um ein Euratom-Programm gehandelt habe, sei die Zusammenarbeit seit den siebziger Jahren ein fester Bestandteil der Kernforschung, so Forsström. "Es ist klar, dass in einem Bereich, der auf eine jahrelange Zusammenarbeit zurückblicken kann, der Europäische Forschungsraum bereits in gewisser Weise besteht. Das bedeutet, dass die Partner sich kennen und [gemeinsam] Vorschläge ausarbeiten", sagte Forsström. Aus diesem Grund war er sehr zufrieden mit der Reaktion auf den ersten Aufruf zur Vorschlagseinreichung des Sechsten Rahmenprogramms (RP6), bei dem 21 Projekte zur Finanzierung berücksichtigt wurden. Aus Forsströms Sicht stellen die engen Verbindungen zwischen den Akteuren der Kernforschung jedoch kein Hindernis für potenzielle neue Partner z.B. aus den Beitrittsländern dar, denn wer Know-how besitze, sei in EU-Konsortien willkommen: "Nach meinem Dafürhalten ist es für leistungsfähige Organisationen, und davon gibt es viele, kein Problem, in bereits bestehende Netze aufgenommen zu werden, denn es bestehen bereits gute Kontakte." Innerhalb der Projekte, die unter dem ersten RP6-Aufruf zur Finanzierung ausgewählt wurden, sei der Anteil der Teilnehmer aus den Beitrittsländern "recht hoch". Allerdings sei es für neue Organisationen aus den Beitrittsländern sehr schwer, die Leitung eines Projekts zu übernehmen. "Das braucht seine Zeit", fügte Forsström hinzu. Bei den zur Finanzierung ausgewählten Projekten handelt es sich in erster Linie um Integrierte Projekte, aber auch um zwei Exzellenznetze und einige kleinere Projekte. Insgesamt werden die Konsortien EU-Mittel in Höhe von 67 Millionen Euro erhalten. Die Themen der Projekte seien zwar nichts Neues für die Rahmenprogramme, so Forsström gegenüber CORDIS-Nachrichten, die Art und Weise, wie alle Aspekte zusammengefasst werden, jedoch schon. So betreffe eines der Projekte z.B. die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Dabei wird der Abfall in einen großen Behälter verfrachtet, der dann mit anderem Material "verpackt" und tief unter der Erde vergraben wird. Das neue Integrierte Projekt wird sich mit den Vorgängen im Container, der Verpackung und dem Abfall selbst beschäftigen, während frühere Forschungsprojekte andere Aspekte des Vorschlags beleuchtet hatten. An diesem Projekt sind Organisationen aus allen Teilbereichen der Entsorgung beteiligt. "Der neue Aspekt des RP6 ist, dass wir die einzelnen Teile näher zusammenbringen", sagte Forsström. In RP6-Projekten besitzt außerdem die Aus- und Weiterbildung eine weitaus größere Bedeutung. Das Projekt NEPTUNO hat sogar seinen Schwerpunkt auf den Bereich der Aus- und Weiterbildung in der Kerntechnik gelegt. Es richtet ein Netz aus Hochschulen und Forschungsstellen ein, deren Aufgabe die Ausarbeitung eines gemeinsamen Kerntechnik-Lehrplans ist. Letztendlich wird ein europäisches Masters-Programm angestrebt. Auch das Projekt RISC-RAD, das sich mit dem Einfluss von Strahlung auf die Zellen beschäftigt, ist besonders innovativ. Strahlung kann die natürliche Fähigkeit der Zellen, sich selbst zu reparieren, stören oder ganz ausschalten und der Gesundheit schaden. Das PERFECT-Projekt betrifft einen anderen Nebenaspekt der Strahlung, nämlich das Verhalten von Stahl unter Bestrahlung, und verwendet mathematische Modelle, um dies zu simulieren. Darüber hinaus wird das Konsortium den Bau eines "virtuellen Reaktors" in Angriff nehmen, der die Anzahl der notwendigen Tests verringern und so Zeit und Geld sparen wird. Dieses Projekt wird von einem Stromversorger koordiniert, der herausfinden möchte, wie lange er seine Reaktoren noch betreiben kann. Zurzeit läuft ein zweiter Aufruf zur Vorschlagseinreichung, der im April schließt. Forsström geht davon aus, dass die Themen dieses Aufrufs die Themen des ersten Aufrufs ergänzen werden. Darüber hinaus wird momentan ein Aufruf zur Interessenbekundung im Vorfeld des dritten Aufrufs ausgearbeitet, wobei festgestellt werden soll, welche Bereiche noch nicht abgedeckt wurden und in welchen Bereichen die Akteure einen Vorschlag unterbreiten möchten.

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