Drei neue RP6-Projekte zur Verbesserung der Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit in Europa
Die EU hat unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) Finanzmittel in Höhe von 43 Millionen Euro für drei neue Projekte des vorrangigen Themenbereichs 5 "Lebensmittelqualität und -sicherheit" bereitgestellt. Das Projekt NUGO ist ein Exzellenznetzwerk, bei den anderen beiden handelt es sich um integrierte Projekte namens SAFE FOOD und WELFARE QUALITY. Bei allen drei Projekten handelt es sich um die ersten größeren RP6-Aktivitäten, die dem Ansatz "Vom Tisch zum Bauernhof" Rechnung tragen und sich sowohl mit den Verbraucheranliegen als auch mit der Nachfrage am Markt beschäftigen. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin erläuterte, dass "diese neuen Projekte Forscher aus ganz Europa und anderen Ländern auf einer völlig neuen Ebene und mit ehrgeizigen Zielen zusammenbringen." Viele der im Rahmen dieser drei Projekte vorgesehenen Aktivitäten werden zu einer Stärkung des Europäischen Forschungsraums (EFR) beitragen; hierzu gehören der interne Web-Tool-Support-Dialog und Wissensaustausch zu Forschungsthemen und -ergebnissen sowie die Ausbildung von Forschern im Ausland. Insgesamt verschaffen diese Projekte Europa eine eindeutige Chance, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Lebensmittelqualität und -sicherheit zu stärken. Die beiden integrierten Projekte SAFE FOOD (Förderung der Lebensmittelsicherheit durch einen neuartigen integrierten Ansatz der Risikoanalyse für Lebensmittel) und WELFARE QUALITY (Integration von artgerechter Tierhaltung in die Lebensmittelproduktionskette: Vom öffentlichen Anliegen zu verbessertem Tierschutz und transparenter Qualität) beschäftigen sich mit der zunehmenden Bedeutung und engen Verbindung von artgerechter Tierhaltung und Lebensmittelsicherheit. Die in jüngster Zeit aufgedeckten Missstände im Bereich der Lebensmittelsicherheit sowie die Einführung gentechnisch veränderter Lebensmittel in Europa haben eine intensive öffentliche Diskussion über die Sicherheit der europäischen Lebensmittelproduktion hervorgerufen. Die Verbraucher haben nur wenig Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit und stehen den eingerichteten Kontrollverfahren kritisch und argwöhnisch gegenüber. Gleichzeitig wird die Lebensmittelsicherheit nicht nur durch die Eigenschaften und Sicherheit des Enderzeugnisses bestimmt, sondern auch durch den wahrgenommenen Grad der artgerechten Tierhaltung, auf deren Grundlage die Lebensmittel hergestellt werden. Die Tatsache, dass eine artgerechte Tierhaltung positiven Einfluss auf die Produktqualität, Pathologie und Krankheitsresistenz nehmen kann, wirkt sich wiederum direkt auf die Lebensmittelqualität und -sicherheit aus. Beide Projekt zielen über die Förderung der Entwicklung nachhaltiger Produktionssysteme darauf ab, das Verbrauchervertrauen wiederherzustellen und gleichzeitig die Lebensmittelqualität zu verbessern. Im Rahmen des SAFE FOOD-Projekts wird eine neue integrierte Risikoanalyse für Lebensmittel entwickelt, die von allen Interessengruppen getestet werden soll. Dieser neue Ansatz wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Tierzucht- und Lebensmittelindustrie einschließlich KMU stärken und dazu beitragen, das Verbrauchervertrauen in die Sicherheit und Gesundheit der Lebensmittel wiederherzustellen. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen Kontinenten (Südafrika und China) erhält das Programm zusätzlichen Mehrwert, da auf diese Weise neue Strategien zur Risikoanalyse auf globaler Ebene entwickelt werden können. Im Rahmen des WELFARE QUALITY-Projekts sollen europäische Normen für die Bewertung des Tierschutzes in Erzeugerbetrieben und Produktinformationssysteme sowie praxisbezogene Strategien zur Verbesserung des Tierschutzes erarbeitet werden. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Wahrnehmung der Verbraucher, des Einzelhandels und der Hersteller in Bezug auf den Tierschutz zu analysieren und die damit verbundenen Probleme zu lösen. Dies wird die Diversifizierung und gesellschaftliche Nachhaltigkeit der Nutztierzucht in Europa fördern und unterstützen. Das dritte Projekt NUGO (European NutriGenomics Organisation - Verbindung von Genomik, Ernährung und Gesundheit) wurde als neues Netzwerk ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, Genomtechnologien zugunsten der europäischen Lebensmittelwissenschaft zu integrieren und entwickeln, die Anwendung dieser Technologien zu fördern und eine neue Generation europäischer Wissenschaftler in ihrem Einsatz zu schulen. Die Stärkung der wissenschaftlichen und technologischen Erstklassigkeit durch die Zusammenführung einer kritischen Masse an Ressourcen und Know-how, die für eine europäische Marktführerschaft in der Nutrigenomik erforderlich ist, stellt die zentrale Zielsetzung dieses Projekts dar.