Frankreich räumt Raumfahrtforschung Priorität ein
In einer Zeit knapper Forschungsbudgets hat die französische Regierung bestätigt, dass sie das Budget des französischen Zentrums für Raumfahrtstudien CNES (Centre National d'Etudes Spatiales) für 2004 und 2005 um jeweils ein Prozent erhöhen wird. "Die Beherrschung des Weltraums ist von zentraler strategischer Bedeutung", so der französische Staatspräsident Jacques Chirac. Das Budget des CNES wird von 667,5 Millionen Euro in 2003 auf 676 Millionen Euro im Jahr 2004 und 682 Millionen Euro in 2005 aufgestockt. Darüber hinaus wird sich der französische Beitrag für die Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) auf 685 Millionen Euro jährlich erhöhen, verglichen mit 640 Millionen im Jahr 2003. Eine Beibehaltung dieser Beitragshöhe bis 2009 wurde zugesichert. "2004 ist das Jahr, in dem unsere Ambitionen zu neuem Leben erweckt werden", erläuterte Yannick d'Escatha, Präsident des CNES. "Das CNES nimmt einmal mehr sein Schicksal selbst in die Hand. Unsere Zielsetzung besteht darin, unsere Führungsposition in Europa zu behaupten, indem wir unser Know-how in den Dienst der europäischen Raumfahrtpolitik stellen." Diese finanzielle Zusage sichert den Fortbestand des Ariane 5 (ECA)-Programms. Für 2004 sind sechs Ariane 5-Starts geplant - der wichtigste wird im Sommer diesen Jahres stattfinden. Man hofft, dass die Ariane 5-ECA mit einem Eigengewicht von 778 Tonnen und einer Kapazität von rund 10 Tonnen beweisen wird, dass technologischer Fortschritt und wirtschaftliche Erfordernisse miteinander vereinbar sind. Gleichzeitig sollen über eine Neuorganisation des Startbetriebs im Raumfahrtzentrum Guayana, dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, nicht nur Startdienste für die Ariane 5, sondern auch für den russischen Raumfahrzeugträger Sojus und den italienischen Kleinträger Vega angeboten werden. Die neue Organisation soll dem ESA-Rat im Juni 2004 vorgestellt werden. Das CNES plant in diesem Jahr darüber hinaus den Start verschiedener Raumfahrzeuge: Helios 2-A (militärische Aufklärung), Parasol (Beobachtung von Wolkenphänomenen), Demeter (Erdbebenstudien), Essaim (militärische Mikrosatelliten) und Rosetta, die nach ihrem Start am 26. Februar und darauffolgender zehnjähriger Reise auf den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko treffen soll. Darüber hinaus sind für die kommenden Jahre verschiedene Satellitenprojekte in Planung.