CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-28

Geo-Spatial Modelling Informing Policy

Article Category

Article available in the following languages:

Vernetztes Denken in die Stadtplanung einbringen

Nachhaltige Entwicklung erfordert gute städtebauliche und umweltpolitische Planung. Mit der Entwicklung eines integrierten Modellierungsansatzes gibt das von der EU finanzierte GEOSINPO-Projekt den politischen Entscheidungsträgern genau die richtigen Planungswerkzeuge in die Hand.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Sie müssen die richtigen Entscheidungen in der Stadt- und Umweltplanung treffen, was keine einfache Aufgabe ist. Wie werden selbstfahrende Autos das Pendelverhalten verändern? Wie würde sich ein neuer Bahnhof auf das Geschäftsleben in der Nachbarschaft auswirken? Und auf welche Weise könnte Stadtentwicklung die lokale Wasserqualität beeinflussen? Alle jene Entscheidungen werden durch die sich heute verändernde ökonomische Situation sowie globalen Faktoren wie etwa Bevölkerungswachstum, Zu- und Abwanderung, Urbanisierung und Klimawandel beeinflusst. Das Projekt GEOSINPO (Geo-Spatial Modelling Informing Policy) zielte darauf ab, mit der Entwicklung eines integrierten Ansatzes zur Modellierung von Aspekten umweltpolitischer Veränderungen – von der Flächennutzung über die Verkehrsinfrastruktur bis hin zur Luftqualität - Entscheidungen dieser Art ein wenig zu erleichtern. Das im Juli 2017 abgeschlossene Dreijahresprojekt wurde vom Marie Sklodowska-Curie-Stipendiaten Harutyun Shahumyan vom University College Dublin (UCD) und den wissenschaftlichen Beratern Professor Brendan Williams, UCD, und Professor Gerrit Knaap von der University of Maryland geleitet. „Oftmals ist es schwierig, die vollständige Wirkung einer Politik abzuschätzen, da sie eine Kette unvorhergesehener Veränderungen auslösen kann“, erklärt Shahumyan. „Integrierte Modelle sollten besser dazu fähig sein, die Ergebnisse verschiedener Szenarien vorherzusagen. GEOSINPO verfolgte das Ziel, vorhandene Computermodellierungswerkzeuge einzubinden und so viel wie möglich zusätzliche Informationen im Zusammenhang mit Stadtplanungsthemen einschließlich demografischer, ökonomischer, verkehrsbezogener Auskünfte sowie Daten in Bezug auf natürliche Ressourcen einzubeziehen.“ Modelle für Baltimore-Washington und Dublin Im Laufe des Projekts arbeitete Shahumyan zwei Jahre mit dem National Center of Smart Growth an der University of Maryland, Vereinigte Staaten von Amerika, zusammen. Mit den topmodernen Modelle für die Region Baltimore-Washington kann zum Beispiel die Rückkopplung zwischen der Nutzung des Verkehrsnetzes und der Entwicklung im Wohnungsbau simuliert werden, und es können Energieverbrauchsmodelle hinzugefügt werden, um den Energiebedarf oder Auswirkungen von Umweltverschmutzung zu bestimmen. Projektziel war, unabhängig entwickelte Modelle auf ähnliche Weise in ein integriertes nutzerfreundliches Modellierungspaket für den Großraum Dublin einzukoppeln. „Unser Ansatz gestattet es, unabhängig entwickelte Modelle ohne Veränderung ihrer Quellcodes, Programmiersprachen oder Dateiformate zu koppeln, und ist daher sehr vielseitig“, erklärt Shahumyan. Anhand der Beispielregionen Baltimore-Washington und Dublin erprobten Shahumyan und seine Kollegen ihre Methoden, wobei sie reale Daten und Probleme der Stadtpolitik einbezogen. Beispielsweise wiesen sie für den Großraum Baltimore-Washington nach, dass die schnelle Einführung von Elektrofahrzeugen ein kompakteres Wachstum, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, eine verbesserte Luftqualität sowie die Senkung von Treibhausgasemissionen fördern könnte. Kombinierte Umweltmodelle in die Politikgestaltung bei der Stadtentwicklung einfließen lassen zu können, sei ein bedeutender Fortschritt, und Shahumyan sagt dazu: „Damit können wir bewerten, auf welche Weise sich die sozioökonomischen Veränderungen in Irland im Endeffekt auf die Wasserqualität in Küstengebieten wie etwa Liffey Catchment und Dublin Bay auswirken werden.“ Zukünftige Entwicklungsszenarien Die Forschung resultierte gleichermaßen in interessanten, zu untersuchenden zukünftigen Entwicklungsszenarien, für die andernfalls nur minimale Entscheidungsgrundlagen vorhanden wären. „In der Region Dublin wurde das oftmals vernachlässigte Problem untersucht, wie die regionale Entwicklung die Wasserverschmutzung beeinflusst. Wir haben uns für verschiedene Szenarien die Auswirkungen auf die Wasserqualität bis zum Jahr 2026 angesehen“, berichtet Shahumyan. Der vom Projekt entwickelte Ansatz gestattet die relativ einfache Hinzuziehung neuer Modelle, und die beiden Teams in den USA und in Irland beabsichtigen sie anzuwenden. Shahumyan hat ein weiteres Stipendium erhalten, damit er seine Forschung fortsetzen kann. „Wir hoffen, dass wir mit unserer neuen erweiterten Plattform sowohl in Irland als auch im internationalen Rahmen die öffentliche Politikgestaltung und strategische Planung verbessern können, und dass dies zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt“, schließt Professor Williams.

Schlüsselbegriffe

GEOSINPO, Stadtplanung, nachhaltige Planung, geografisch räumliche Modellierung, zukünftige Entwicklungsplanung, regionale Entwicklung

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich