Forscher finden Alternative zu Röntgenstrahlen für Detektionssysteme
Britische Forscher gaben bekannt, dass Mikrowellen für die Erkennung versteckter Waffen bei Sicherheitseinsätzen genutzt werden könnten. Außerdem könnten sie sich beim Auffinden und Entfernen von Landminen als hilfreich erweisen. Ein Team aus Ingenieuren und Physikern der britischen Northumbria University entwickelt derzeit ein Verfahren, mit dem mikrowellenbasierte dreidimensionale Bilder von versteckten Objekten erzeugt werden können. Mithilfe dieses Forschungsprojekts könnten Mikrowellen bald als eine sicherere Alternative zu Röntgenstrahlen bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen, Hausdurchsuchungen, dem Aufspüren von Landminen und anderen Anwendungen eingesetzt werden. "Die Technologie könnte sehr vielseitig und für den Einsatz sowohl in Sicherheits- als auch in medizinischen und industriellen Anwendungen geeignet sein", erklärte Dr. David Smith, Leiter des Wissenschaftlerteams. Röntgenstrahlung wird bei Detektionssystemen eingesetzt, um Materialien zu durchdringen und ein Bild von dem aufzubauen, was sich unter diesen Materialien befindet. Das Problem bei Röntgenstrahlen ist jedoch, dass sie für die menschliche Gesundheit schädlich sein können und daher beträchtliche Vorsichtsmaßnahmen bei ihrem Einsatz erforderlich sind. Mikrowellen dagegen sind harmlos. "Mikrowellen sind schon von sich aus sicher, umso mehr jedoch im Vergleich zu Röntgenstrahlen, bei denen es sich um ionisierende Strahlung handelt, die Gewebeschäden nach sich zieht. Mikrowellen sind nicht ionisierend und verursachen daher auch keine Gewebeschäden", betonte Dr. Smith. Die Technologie wird allerdings nur von Nutzen für Sicherheitseinsätze sein, wenn die Bilder schnell und kostengünstig erzeugt werden können. "Um diese zentrale Hürde zu überwinden, besteht das innovative Verfahren aus einem zweistufigen Prozess", erklärte ein Sprecher des Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC), von dem das Projekt finanziert wird. "Bei der ersten Stufe werden konventionelle Detektoren eingesetzt, um das zweidimensionale Muster zu messen, das durch die Streuung der Mikrowellen erzeugt wird, wenn diese auf ein verstecktes Objekt treffen. Bei der zweiten Stufe werden diese Daten mit Hilfe von Computersoftware zum Aufbau eines dreidimensionalen Bildes des Objekts genutzt. Das Verfahren ist darauf ausgerichtet zu vermeiden, dass komplexe "Ein-Stufen"-Geräte erforderlich sind, die die Bilder langsam und mit hohem Kostenaufwand erzeugen." Obgleich sich die Forschung noch in einer frühen Phase befindet, besteht das endgültige Ziel in der Schaffung eines alternativen 3D-Mikrowellenbildgebungsverfahrens, das für vielfältige Einsatzbereiche geeignet ist. Die Wissenschaftler hoffen, die ersten Bilder innerhalb der nächsten 18 Monate erzeugen zu können. Obgleich es unwahrscheinlich ist, dass Mikrowellen bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen die Röntgenstrahlen ersetzen werden, glauben die Wissenschaftler, dass sie zum Aufspüren gefährlicher Gegenstände an Passagieren hilfreich sein können.
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