Die Europäische Weltraumagentur (ESA) startet eine Innovationsinitiative
Die Europäische Weltraumagentur (ESA) hat eine neue Initiative auf den Weg gebracht, mit der der Prozess 'von der Idee bis zum Produkt beschleunigt und die europäische Weltraumindustrie wettbewerbsfähiger werden soll. Die Innovation Triangle Initiative (ITI) wird die rasche Einführung von bahnbrechenden Innovationen in der europäischen Weltraumindustrie unterstützen, indem sie eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Erfinder, dem Kunden und der Industrie fördert. Durch eine frühzeitige finanzielle, netzwerkgestützte und technische Unterstützung für neue Produkte, Technologien und Dienstleistungen ist es das Ziel der ITI, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie noch weiter zu stärken. Maco Gugliemi, Leiter der Sektion Strategie in der Abteilung für Technologieprogramme der ESA, erklärte: 'Auf dem Gebiet Weltraum können 10 bis 15 Jahre zwischen der Idee und dem Produkt liegen, während der Innovationszyklus für kommerzielle Anwendungen in anderen Bereichen in der Regel einige Monate oder wenige Jahre dauert. Mit dieser Initiative wollen wir die Turnaround-Zeit für unsere Forschungen und Entwicklungen in der Raumfahrttechnologie beträchtlich verkürzen und neue und bessere Ideen früher nutzen. Die ESA hofft, mit einem Haushalt von 1,5 Millionen Euro für 2004 in diesem Jahr bis zu 10 Projekte im Rahmen der ITI finanzieren zu können. Die Mittel gehen an Vorhaben der Entwicklung von Technologien, die derzeit noch nicht bei Weltraumanwendungen eingesetzt werden. Marco Freire, ITI-Manager bei der ESA, erläuterte: 'Wir haben gesehen, dass der Austausch zwischen Industrie und Universitäten in verschiedenen Anwendungsbereichen sehr fruchtbar und effizient sein kann, wenn es darum geht, innovative Lösungen für den Weltraum zu erkennen und einzuführen. Für die Bereitstellung der Fördermittel wurden drei Tätigkeitsbereiche ermittelt: 'Proof-of-Concept (Wissen, dass es funktioniert), Demonstration der Machbarkeit und Einsetzbarkeit und 'Überprüfung interner Prozesse. Dazu meinte Marco Freire: 'Je enger der Kontakt zwischen den drei Parteien, desto größer ist die Chance, dass ein Projekt gefördert wird. Damit ein Projekt unter die Kategorie 'Proof-of-Concept fällt, muss es sich mit einer Innovation befassen, die noch nicht für den Weltraum angewendet wurde. Hauptkriterium für die Bewertung ist der Neuheitsgrad. Das Budget beläuft sich auf maximal 50.000 Euro, der Zeitraum beträgt bis zu 9 Monaten. Im Fall eines Konzepts, das bereits überprüft wurde und einer Weiterentwicklung, Prüfung und Validierung im Labor bedarf, geht es um die Kategorie 'Nachweis der Machbarkeit und Einsetzbarkeit. Damit diese Innovation Fördermittel im Rahmen der ITI erhält, muss mindestens ein Kunde aus der Weltraumindustrie Interesse an ihr bekundet haben. In dieser Kategorie stehen bis zu 150.000 Euro für einen Zeitraum von 12 Monaten zur Verfügung. Die Kategorie 'Überprüfung interner Prozesse betrifft die Bewertung eines vorhandenen Weltraumprodukts, Prozesses oder einer Dienstleistung sowie die Frage, wie Verbesserungen mit Hilfe des vorhandenen Know-hows oder einer Technologie aus einem anderen Sektor möglich sind. Als Kriterium für die Förderung dient hier der Mehrwert, der durch dieses Konzept beigesteuert wird. Die Obergrenze des Budgets liegt in diesem Fall bei 100.000 Euro, als Zeitraum für diese Arbeit sind bis zu 6 Monate veranschlagt. Für das Einreichen von Angeboten wurde eine Website eingerichtet, auf der auch eine Datenbank der europäischen Industrieunternehmen und Universitäten zu finden ist, die bei der Ermittlung potenzieller Partner mit der ESA zusammengearbeitet haben. Ein Technischer Bewertungsausschuss (Technical Evaluation Board) der ESA wird sicherstellen, dass die Entscheidung über Annahme oder Ablehnung eines Angebots rasch gefällt wird. Weitere Informationen zur ITI finden Sie im Internet unter der Adresse http://iti.esa.int/iti/index.jsp(öffnet in neuem Fenster)