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Avoiding and mitigating safety risks in urban environments

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Mit Mitmach-App fühlen sich Bürger sicherer in der Stadt

Das CITY.RISKS-Ökosystem, das es den Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, mittels einer speziellen App sicherheitskritische Informationen an Behörden weiterzugeben, nähert sich der Kommerzialisierung. In London, Rom und Sofia sind Pilotprojekte im Gange.

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Zunehmende Verstädterung, die Terroranschläge der jüngsten Zeit und die sofortige Berichterstattung bilden einen bitteren Cocktail. Laut dem Bericht über den „Zustand der Städte in der EU“ (State of EU cities) von 2016 könnten zwar die Tötungsdelikte in der Zeit von 2002 bis 2014 um 40 % zurückgegangen sein, dennoch fühlt sich eine wachsende Zahl von Großstadtbewohnern unsicher. Für Sokrates Costicoglou, IT-, Anwendungs- und FuE-Direktor bei Space Hellas sind das die Zeichen der Zeit: „Die schnelle Urbanisierung bietet viele Gelegenheiten für abweichendes oder kriminelles Verhalten, und viele dieser Verhaltensweisen flößen den Bürgern Angst ein. Unter Einbeziehung des Gemeinwesens kann diesen Trend umgekehrt werden, und moderne Technik kann sich als ein ausgezeichnetes Mittel für diesen Zweck erweisen, indem sie Abschreckung und Schutz vor kriminellen Vorfällen bietet und gleichzeitig auf wirksame Weise gegen den Verfall der Städte vorgeht.“ Genau das ist die Aufgabe von CITY.RISKS (Avoiding and mitigating safety risks in urban environments) – einem Ökosystem aus mobilen und internetgestützten Anwendungen, das von Space Hellas und seinen Partnern im Rahmen des gleichnamigen Projekts entwickelt wurde. Das System erschafft einen kontinuierlichen Strom aus Echtzeitinformationen über Vorkommnisse und gestattet es den Bürgern, diese Risiken zu umgehen und eigene Berichte weiterzugeben. Das sei schon genug, so Costicoglou, um den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl von Sicherheit zu geben sowie die Auswirkungen von Verbrechen und anderen Bedrohungen für die Sicherheit in Städten zu verringern. „Ziel ist, den Bürgerinnen und Bürgern Verantwortung aus erster Hand zu geben“, erklärt er. „CITY.RISKS verhilft einem Paket innovativer Technologien aus erweiterter Realität, intelligenten Sensoren, Internet und sozialen Medien zum Durchbruch, und nutzt zudem die Smartphones der Bürgerinnen und Bürger als Werkzeug zur Erhöhung von deren persönlichem und kollektivem Sicherheitsgefühl.“ Ganz konkret beinhaltet das CITY.RISKS-Ökosystem: eine zentrale Plattform mit Risk Management and Response Engine (RMRS) und Datenverwaltungsschicht (Data Management layer), eine Anzahl von Frontend-Client-Anwendungen – und zwar die mobile CITY.RISKS-Anwendung und die CITY.RISKS-Web-App einen Frontend-Client für Betreiber (Gemeinden, Stadtbehörden) sowie die CITY.RISKS-Einsatzzentrale. „Im Rahmen des Projekts haben wir außerdem ein innovatives Participatory Sensor System entwickelt, um die persönliche Habe der Bürger durch die Erfassung von Menschenströmen - Crowd Sensing - zu schützen“, fügt Costicoglou hinzu. Nutzer an Bord holen Die CITY.RISKS-App wird derzeit in London, Rom und Sofia ausprobiert. Noch wartet das Team auf Antworten auf das erste Umfragenpaket. Aber der Aufbau dieser Pilotvorhaben hat nützliche Einblicke gewährt: Werden beispielsweise allzu viele technische Informationen bereitgestellt, wird die Rekrutierung schwieriger als ursprünglich erwartet. Dann trug wahrscheinlich die Tatsache, dass die App manchmal zu viele Push-Benachrichtigungen gesendet hat, dazu bei, dass einige Nutzer abgeschreckt wurden. „Eine offensichtliche Lehre besteht darin, sicherzustellen, dass die technischen Aspekte der App so ‘vollständig’ und funktionsfähig wie nur möglich sein müssen. Ein andere Erfahrung ist, dass die offline erfolgenden Vorbereitungsarbeiten der Schlüssel dazu sind, dass ein Technologiepilot Erfolg haben kann. Zum Beispiel ist es offensichtlich, dass eine klare Formulierung dessen, was die App kann, deren Einsatzzwecke und Grenzen, den Teilnehmern klar, frei von Fachsprache und transparent vermittelt werden muss“, erklärt Costicoglou. Der Datenschutz als ein weiteres zentrales Anliegen der Bürger war gleichermaßen ein wichtiges Anliegen des Teams. „Obgleich Geolokalisierung bedeutet, dass ein vollkommener Schutz der Privatsphäre fast nie garantiert werden kann, ist die CITY.RISKS-Plattform derart konzipiert, dass die Bürgerinnen und Bürger überwiegend anonym zusammenarbeiten können. Sie können auswählen, welche persönlichen Informationen sie dem System übermitteln möchten“, sagt Costicoglou. CITY.RISKS hat bei potenziellen Kunden wie etwa Städten und städtischen Behörden bereits „viel Interesse“ geweckt. Partner wie Space Hellas haben bereits damit begonnen, einige der Projektresultate in existierende kommerzielle Angebote im Zusammenhang mit Sicherheit und intelligenten Städten einzubinden. Zudem hat das Konsortium Anfragen in Bezug auf das partizipative Sensorsystem erhalten. Es soll in anderen Umgebungen wie etwa zum Kinderschutz in Einkaufszentren eingesetzt werden.

Schlüsselbegriffe

CITY.RISKS, Anwendung, App, Bürgerinnen und Bürger, Bürgerschaft, Stadt, städtische Umgebung, Sicherheit, Vorfall, Kriminalität, Straftat, Verbrechen

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