CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

The First Responder (FR) of the Future: a Next Generation Integrated Toolkit (NGIT) for Collaborative Response, increasing protection and augmenting operational capacity

Article Category

Article available in the following languages:

Der Werkzeugkasten, mit dem die Ersthilfe einen lebensrettenden Vorsprung erhält

In Notlagen zählt jede Sekunde. Durch Bereitstellung von Echtzeit-Informationen, wo und wann immer sie benötigt werden, könnte ein vollständig vernetzter Werkzeugkasten, der auf modernste Technologien zurückgreift, schon bald die Interventionen von Ersthilfeteams effizienter gestalten und helfen, Leben zu retten.

Sicherheit icon Sicherheit

Egal, ob ein Hausbrand, ein Bombenalarm oder eine Sturzflut: Ersthelfende sind mit gefährlichen Situationen konfrontiert, in denen eine schnelle und fundierte Entscheidungsfindung Leben retten kann. Ein Hauptziel der EU-Forschung lautet, unsere Gesellschaften katastrophenresilienter zu gestalten. Notlagen aufgrund extremer Wetterereignisse nehmen zu, während Krisen an Komplexität gewinnen und immer größere Gebiete betreffen. Das Projekt INGENIOUS stellte Spitzentechnologie in den Mittelpunkt eines modularen Pakets miteinander verbundener Lösungen, die Notfallteams einen besseren Schutz, eine höhere operative Leistungsfähigkeit und bessere Möglichkeiten des Informationsaustauschs bieten könnten. Mit finanzieller Unterstützung der EU und Südkoreas wurde ein integrierter Werkzeugkasten der nächsten Generation entwickelt, der die Arbeit der Ersthilfeeinsatzkräfte in jeder Phase des Katastrophenmanagements erleichtern soll.

Mit Echtzeit-Einblicken Bedrohungen meistern

„INGENIOUS folgt einem einheitlichen Ansatz, bei dem die gesammelten Informationen mit den Einsatzkräften der Ersthilfe nach dem Prinzip der erforderlichen Kenntnisnahme geteilt werden. Die Werkzeuge und Komponenten helfen ihnen dabei, Bedrohungen einzuschätzen, Informationen auszutauschen und Notfallmaßnahmen zu planen“, sagt Angelos Amditis, FuE-Direktor am Institute of Communication and Computer Systems in Athen, an dem das Projekt angesiedelt ist. Was genau umfasst nun der integrierte Werkzeugkasten der nächsten Generation und wie funktioniert er? Das Paket umfasst Robotik, das Internet der Dinge, tragbare Technologie, Sensoren, erweiterte Realität sowie Kommunikations- und Lokalisierungskomponenten für den Einsatz von Ersthilfeteams und begleitenden Polizeihund-Einheiten.

Intelligente Geräte, intelligenter Datenaustausch

Diese vollständig vernetzte technische Ausrüstung kommt als Teil der Uniformen, Stiefel und Helme der Einsatzkräfte sowie der Ausrüstung der Hunde zum Einsatz. Zudem beinhaltet der Werkzeugkasten Drohnen und weitere intelligente Geräte am Boden zur Überwachung, Kartierung und Bewertung des Einsatzortes. „Sie werden beispielsweise die Nähe der Einsatzkräfte zu Teammitgliedern, Opfern, Objekten und Gefahren in Echtzeit verfolgen“, erklärt Amditis. Um den Einsatzkräften während eines Einsatzes die richtigen Informationen zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen und relevante Daten in Echtzeit mit den Behörden für öffentliche Sicherheit auszutauschen, sammelt eine Plattform für gemeinsame operative Lagebilder die von allen Komponenten bereitgestellten Daten. Ein Paket mobiler Anwendungen für die Ersthilfeeinsatzkräfte rundet das Bild ab und gestattet ihnen eine bessere Koordinierung der Einsatzabläufe vor Ort.

Die Bedürfnisse der Nutzenden: garantiert keine Nebensache

Um sicherzustellen, dass der Werkzeugkasten den Bedürfnissen der Einsatzkräfte gerecht wird, setzte das Projektteam von Anfang an auf die enge Zusammenarbeit zwischen Endnutzenden und technischen Partnerunternehmen. „Zu den für die Beteiligung und die Beiträge der Endnutzenden vorgesehenen Foren zählten beispielsweise Workshops, Laborversuche und kleinmaßstäbliche Tests sowie zwei groß angelegte Übungen mit komplexen Reaktionsszenarien“, berichtet Amditis. Sie konnten den Prozess der Prototyperstellung beobachten, operative Anforderungen übermitteln und wurden in der Anwendung der entwickelten Instrumentarien und Dienstleitungen geschult. Das INGENIOUS-Team legte außerdem besonderen Wert darauf, dass der Werkzeugkasten alle ethischen Grundsätze sowie die Grundsätze des Schutzes der Privatsphäre und des Datenschutzes erfüllt. Mit der Einsetzung einer speziellen Arbeitsgruppe und der Einführung einer ethischen und Datenschutz-Folgenabschätzung wurde ein proaktiver Ansatz verfolgt. Unter den im Werkzeugkasten enthaltenen Lösungen konnte das Team bereits zwölf Produkte ermitteln, die fast marktreif sind und innerhalb weniger Jahre kommerzialisiert werden könnten. Für die übrigen Komponenten sind Entwicklungen geplant, um das Gesamtsystem zur Marktreife zu bringen.

Schlüsselbegriffe

INGENIOUS, Einsatzkräfte für Ersthilfe, Notfallmaßnahmen, katastrophenresilient, integrierter Werkzeugkasten, gemeinsames operatives Lagebild, ethische und Datenschutz-Folgenabschätzung

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich