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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Neue Stimmung in Europa muss genutzt werden, sagt MdEP

Bei einer Pressekonferenz, die am letzten Tag des Europäischen Wissenschaftskongresses stattgefunden hat, betonte der deutsche MdEP Dr. Rolf Linkohr, dass alle Interessengruppen unbedingt das Beste aus der neuen Stimmungslage in Europa bezüglich der Forschung machen sollten. ...

Bei einer Pressekonferenz, die am letzten Tag des Europäischen Wissenschaftskongresses stattgefunden hat, betonte der deutsche MdEP Dr. Rolf Linkohr, dass alle Interessengruppen unbedingt das Beste aus der neuen Stimmungslage in Europa bezüglich der Forschung machen sollten. "Auf einmal ist die Profilierung der Wissenschaft so hoch wie nie zuvor," sagte er. "Zum ersten Mal steht die Wissenschaft auf den Titelseiten der Zeitungen." Dies sei nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland und Spanien der Fall, wo die Regierungen erst kürzlich eine Erhöhung ihrer Budgets für Forschung und Entwicklung (FuE) versprochen haben. "Die Tatsache, dass Mitgliedstaaten sich bei der Erhöhung ihrer Ausgaben für FuE schwer tun und deshalb schuldig fühlen, ist eine gute Sache," erklärte er weiter. "Jeder Schritt bringt uns den drei Prozent [Barcelona-Ziel] näher." Dr. Linkohr sprach sich anerkennend über die Tatsache aus, dass drei Wissenschaftsminister an der Sitzung teilgenommen haben, nämlich Noel Dempsey aus Irland, Professor Michal Kleiber aus Polen und Mauri Pekkarinen aus Finnland. Er lobte Romano Prodi, den Präsidenten der Europäischen Kommission, für seine Anwesenheit. Mit Enttäuschung aber nahm er zur Kenntnis, dass die europäischen Finanzminister trotz Einladung nicht erschienen seien und bedauerte auch die Abwesenheit der EU-Haushaltskommissarin, Michaele Schreyer. "Ich würde gerne zu ihren Gunsten entscheiden und annehmen, dass sie keine Zeit hatten," sagte er, "aber Herr Prodi hat diese Zeit auch gefunden." Dr. Linkohr vermerkte aber positiv, dass der Kongress mit dem Ziel organisiert worden sei, neue Verbündete zu finden auf dem Weg zum Barcelona-Ziel, die europäischen Forschungsinvestitionen bis zum Jahr 2010 auf 3 Prozent des BIP anzuheben, und die Mehrheit der Interessengruppen sei dem Aufruf gefolgt. Zum Thema Beitrittsländer anerkannte Michal Kleiber, dass sie ihre Schwächen hätten und ihren Rechts- und Regulierungsrahmen stärken, die Arbeitsmarktflexibilität erhöhen, den Aufbau von Humankapital fördern sowie die Informationstechnologie im Privatsektor ankurbeln müssten. "Auf lange Sicht werden wir aber dank unserer ausgebildeten Arbeitnehmer und der geringeren Lohnkosten einen bedeutsamen Beitrag zum Europäischen Forschungsraum (ERA) leisten können. Diese beiden Bereiche allein machen die Erweiterung viel versprechender," betonte der Minister. Andrea Barbagelata, sprach im Namen der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und erklärte, dass die Teilnahme am Rahmenprogramm für KMU zunehmend schwieriger würde, da sie die neuen Instrumente des Sechsten Rahmenprogramms (RP6), nämlich die Integrierten Projekte und die Exzellenznetzwerke, nur schwer verstehen. Selbst das CRAFT-Programm, sagte er, das ursprünglich ein wirksames Instrument zur Finanzierung von KMU-Forschung war, hat in letzter Zeit aufgrund von niedrigen Erfolgsraten und langen Verhandlungsverfahren an Effizienz verloren. Herr Barbagelata forderte eine konzentriertere und zielgerichtetere Mittelzuteilung für KMU, die Förderung spezifischer Aktionen wie kooperative Forschungsprojekte, gemeinsame Forschung und integrierte Projekte für KMU sowie den Abbau der Bürokratie und die Beschleunigung der Vertragsvorbereitungen. Achilleas Mitsos, Generaldirektor der GD Forschung, sprach zu einem früheren Zeitpunkt beim Kongress und gab bekannt, dass die Europäische Kommission im Mai eine Kommunikation zum RP7 veröffentlichen werde, sodass die Debatte unter der niederländischen Präsidentschaft eröffnet werden könne. Im Haushalt für das RP7 vorgesehen, sagte er, sei der Betrag von nicht weniger als 1 Milliarde Euro im Jahr für den Europäischen Forschungsrat. Zum Abschluss der Pressekonferenz sagte Professor Uno Lindberg von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, dass Europa sich zum Ziel setzen sollte, Wissenschaftskenntnisse zu einer Priorität zu machen, und Wissenschaft bereits im Kindergarten gelehrt werden sollte. In der Tat sei das Wissenschaftsstudium nicht nur aus akademischer Sicht von Bedeutung, sondern auch notwendig um die Wahrnehmung, die Kenntnis und die Akzeptanz der Wissenschaft innerhalb der Gesellschaft im Allgemeinen zu steigern, sagte er.