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Team von europäischen Wissenschaftlern entdeckt Gen für Parkinson-Krankheit

Ein Team von europäischen und amerikanischen Wissenschaftlern vom Neurologie-Institut des University College London hat ein neues Gen entdeckt, das an der frühzeitig auftretenden Entwicklung der Parkinson-Krankheit beteiligt ist. In einer Studie über drei Familien aus Spanien...

Ein Team von europäischen und amerikanischen Wissenschaftlern vom Neurologie-Institut des University College London hat ein neues Gen entdeckt, das an der frühzeitig auftretenden Entwicklung der Parkinson-Krankheit beteiligt ist. In einer Studie über drei Familien aus Spanien und Italien, in denen die Krankheit früh ausgebrochen ist, identifizierten Professor Nicholas Wood und sein Team ein neues Gen, das ein Protein mit Funktionsstörung erzeugt. Die Entdeckung könnte den Weg für neue Behandlungsmethoden für Parkinson-Patienten ebnen. "Es handelt sich hierbei um ein vollkommen neuartiges und meiner Ansicht nach für die Parkinson-Krankheit völlig unerwartetes Gen/Protein," erklärt Professor Wood. "Es öffnet uns die Tür zu einem ganz neuen Bereich der Parkinson-Krankheit und vielleicht auch der Erforschung neurodegenerativer Krankheiten." Die Parkinson-Krankheit ist ein degeneratives, neurologisches Leiden, für das es bislang keine Heilung gibt. Die ersten Symptome des Leidens treten in der Regel im Alter von 60 Jahren auf, normalerweise sind ein bis zwei Prozent der alternden Bevölkerung betroffen. Man kann zwar nicht generell sagen, dass es sich um ein genetisch bedingtes Leiden handelt, jedoch gibt es einige Fälle, in denen ganze Familien betroffen sind. Das von den Wissenschaftlern beschriebene Gen wurde in drei Familien festgemacht, in denen die Krankheit in einem wesentlich früheren Lebensabschnitt auftritt. Die Studie fand heraus, dass alle Mitglieder dieser Familien eine Mutation des PINK1-Gens aufwiesen. Diese Mutation führt zu einer Fehlfunktion des Proteins, das wiederum die Fähigkeit der Gehirnzellen, sich vor Stress zu schützen, mindert. Die Forscher hoffen, dass eine bessere Kenntnis des Gens, des Proteins und dessen, was in den Zellen geschieht, zur Erforschung anderer genetischer Faktoren führen könnte, die die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Parkinson beeinflussen. Obwohl dieses Gen wahrscheinlich nur in einem geringen Prozentsatz der Parkinson-Kranken zu finden sein wird, hat seine Entdeckung einen völlig neuen und bisher nicht berücksichtigten Weg eröffnet und "könnte möglicherweise zur Entwicklung neuer Arzneimittel führen," kommentiert Professor Wood. Die Ergebnisse sind auch deshalb von Bedeutung, weil sie "den Verdacht über die Rolle der Mitochondrien-Funktionsstörung bei Parkinson und anderen neurologischen Krankheiten bestätigen," erläutert Dr. Robert Nussbaum, einer der Wissenschaftler des Teams. "Viele Jahre lang wurde vermutet, dass es eine Verbindung zwischen der Parkinson-Krankheit und mitochondrialen Fehlfunktionen gibt. Wir haben nie wirklich verstanden, welche Defekte innerhalb der Mitochondrien zu dieser Fehlfunktion führen können. Nun haben wir den Hinweis auf ein Protein bzw. einen Satz von Proteinen, der in veränderter Form die Krankheit hervorrufen kann. Das ist ein Prozess, dessen Existenz uns nicht bekannt war und der an den häufiger auftretenden Formen der Parkinson-Krankheit beteiligt sein könnte." Dies könnte auch Auswirkungen auf die Erforschung anderer neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer und insbesondere die Rolle des oxidativen Stresses bei der Gehirnzellendegenerierung haben. "Diese Entdeckung wird uns dabei helfen, die molekularen Ereignisse besser zu verstehen, die zu dieser unheilbaren neurodegenerativen Krankheit führen. Das ist erst der Anfang der schwierigeren Untersuchung darüber, welche Aufgaben dieses Protein normalerweise erfüllt und wie es nach einer Mutation zur Parkinson-Krankheit führt," resümiert Professor Wood. "Wir sind alle von Professor Woods Forschungsergebnissen begeistert. Allerdings befinden wir uns immer noch in der Frühphase. Es sollte aber betont werden, dass diese Ergebnisse nicht bedeuten, dass es sich bei Parkinson um ein erbliches Leiden handelt," stellt Linda Kelly fest, Geschäftsführerin der Parkinson-Gesellschaft.

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Vereinigtes Königreich

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