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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Britisch-deutsche Zusammenarbeit entdeckt Erkältungsvirus, das "untertaucht"

Britische und deutsche Forscher haben entdeckt, dass ein verbreitetes Erkältungsvirus, das bei Kindern Atemwegserkrankungen hervorruft, nicht nur wie bisher angenommen einige Tage im Körper des Menschen überleben kann, sondern mehrere Monate. Das Respiratory Syncytial Virus (...

Britische und deutsche Forscher haben entdeckt, dass ein verbreitetes Erkältungsvirus, das bei Kindern Atemwegserkrankungen hervorruft, nicht nur wie bisher angenommen einige Tage im Körper des Menschen überleben kann, sondern mehrere Monate. Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) befällt praktisch jedes Kind in seinem ersten Lebensjahren und kann zu Bronchitis führen. Etwa ein Drittel der Kinder, die aufgrund einer RSV-Infektion eine Bronchitis entwickeln, werden wiederholt von Erkältungssymptomen oder gar Asthma geplagt. Die Untersuchungen wurden von Forschern des Imperial College London und des St. Mary's Hospital im Vereinigten Königreich und der Ruhr Universität Bochum, Deutschland, durchgeführt und durch Forschungsstipendien des Wellcome Trust und des deutschen Ministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Der britische Autor Professor Peter Openshaw erläutert: "[Unsere] Untersuchung zeigt, dass das RSV 'zuschlägt und untertaucht' ähnlich wie HIV, Herpes oder manche Hepatitisviren. Zwar gehen die Symptome zurück, das Virus lauert jedoch auf eine Chance, erneut aktiv zu werden und andere Personen zu infizieren." Zur Durchführung der Studie infizierte das Forscherteam Labormäuse mit der menschlichen Form des RSV. Nach 14 Tagen konnte das Virus nicht mehr in den aus den Atemwegen entnommenen Proben nachgewiesen werden. Spuren des genetischen Materials des Erregers (virale RNA) wurden jedoch noch nach 100 Tagen in Gewebeproben der Lungen gefunden. Die Forscher sind der Ansicht, dass das RSV sich im menschlichen Körper genauso verhält und noch lange nach Abklingen der Symptome wie Husten und Schnupfen in Nischen 'schlummert'. Sie vermuten sogar, dass das wiederholt auftretende pfeifende Atmen, das Kinder nach einer Bronchitis befällt, auf die versteckte Anwesenheit des RSV in der Lunge zurückzuführen ist. Professor Openshaw mutmaßt, dass "einige Menschen "Träger" des Virus sind und so als Quelle neuer Krankheitsausbrüche bei Kindern fungieren. Falls es sich beim RSV um ein Virus handelt, das nach dem "Zuschlagen untertaucht", könnte dies erklären, warum es im Sommer verschwindet und in jedem Winter wiederkommt." "Wenn das Virus in der Lage ist, in zuvor infizierten Menschen zu schlummern, kann es wieder auftauchen, wenn die Bedingungen stimmen. Das würde auch die Krankheitswellen erklären, die jeden Winter die Wartezimmer der Kinderarztpraxen füllen," schloss er. Die Forschungsergebnisse wurden im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.

Länder

Deutschland, Vereinigtes Königreich

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