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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Neues RP6-Projekt soll Kluft zwischen Arzneimittelentwicklung und -herstellung schließen

Die Europäische Kommission stellt 2,5Mio. Euro aus dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) für ein neues Projekt bereit, dass die Kluft in der Pipeline der Arzneimittelentwicklung überwinden soll. Mittels eines neuen Postgenomik-Ansatzes in der Arzneimittelentdeckung verbindet das...

Die Europäische Kommission stellt 2,5Mio. Euro aus dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) für ein neues Projekt bereit, dass die Kluft in der Pipeline der Arzneimittelentwicklung überwinden soll. Mittels eines neuen Postgenomik-Ansatzes in der Arzneimittelentdeckung verbindet das Projekt optimale Technologien mit der besten Fachkenntnis zur Entwicklung neuer Arzneitherapien. Bei PONT (Parallel Optimisation of New Technologies for Post-Genomics Drug Discovery) handelt es sich um ein spezifisch gezieltes Forschungsprojekt (STREP), an dem vier Biotechnologie-Unternehmen und zwei Hochschulen aus Österreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich beteiligt sind, die über einen Zeitraum von drei Jahren zusammen arbeiten. "Diese Partnerschaft konzentriert sich auf bestimmte Stärken in Bereichen, in denen Europa verglichen mit den Vereinigten Staaten eine relativ günstige Stellung einnimmt: Humangeweberessourcen, RNA-Technologie und strukturelle Proteomik. Zusätzlich zu dem Wettbewerbsvorteil für jedes dieser europäischen Biotech-Unternehmen wird die erfolgreiche Umsetzung der PONT-Strategie wichtige und wertvolle neue therapeutische Aussichten liefern. Dieses Projekt wird daher die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Biotechnologie-Industrie insgesamt erhöhen", heißt es in einer Erklärung des Projektkonsortiums. In der Tat ist für das Erzielen einer größeren Kapazität und Abdeckung der Arzneimittelpipeline von Bedeutung, Partnerschaften zu organisieren, die dabei helfen, den "Von der Idee zum Produkt"-Prozess auf kostengünstige Art zu beschleunigen. Im Gegensatz zum traditionellen Ansatz wird PONT eine vorklinische Arzneimittelentwicklung mit einem parallelen statt eines sequentiellen Ansatzes durchführen. Auf diese Art werden Jahre bei den klinischen Studien eingespart. "Dieser Ansatz wird sicherlich die Wettbewerbsfähigkeit jedes beteiligten Biotechnologie-Unternehmens steigern", erklärte Charles Buck, der PONT-Projektkoordinator. In der Tat wird dieses parallele Arzneimittelentdeckungsmuster die vorklinische Entwicklungszeit um zwei oder mehr Jahre verkürzen und die Anzahl der Targets, die im Spätstadium auf der Strecke bleiben, drastisch reduzieren. Die daraus resultierenden Zeit- und Kosteneinsparungen werden große Fortschritte machen bei der Inangriffnahme des allgemeinen Mangels an Effizienz bei der Umsetzung von viel versprechenden Targets aus der Genomikforschung in wirksame neue Arzneimittel, sagte er. PONT wird sich zunächst auf die Entwicklung genomischer Targets beim hepatozellulären Karzinom (HCC) bzw. Leberkrebs konzentrieren. HCC wurde gewählt, weil es eine der tödlichsten Krebsarten weltweit ist und nur über sehr schlechte Prognosen verfügt. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zum Beispiel in Deutschland bei nur 7,3 Prozent bei Männern und 6,2 Prozent bei Frauen. Darüber hinaus sind aufgrund der weiter steigenden Rate von Alkoholismus und chronischer Hepatitis-B- und -C-Virusinfektionen, die zu Lebererkrankungen führen, "die Aussichten [...] ein stetiger Anstieg der Leberkrebsraten, die den Bedarf an neuen Therapien in diesem Bereich unterstreichen", führen die PONT-Partner in der Erklärung aus. Dies ist insbesondere der Fall, da Leberkrebs schwer zu behandeln ist und die Überlebensraten besonders gering sind. "PONT überträgt das Grundlagenwissen in das Anwendungsstadium für eine Krankheit, die nicht unter Kontrolle ist und große potenzielle Märkte darstellt. Da das vorgeschlagene Konzept allgemein auf jede Erkrankung des Menschen anwendbar ist, liefert die Umsetzung dieser Strategie im Zusammenhang mit anderen Krankheiten den beteiligten Partnern bedeutende Geschäftsvorteile und der Bevölkerung bedeutende Gesundheitsvorteile", schließt die Erklärung.