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Ozeane laut britischer Forscher mit Kunststoff verschmutzt

Ein Team von britischen Forschern hat die erste Untersuchung über das Vorhandensein von Kunststoffpartikeln in Ozeanen durchgeführt und hat weithin Beweise für diese neue Form der Meeresverschmutzung gefunden. Das von der Universität Plymouth geleitete Team sammelte Proben vo...

Ein Team von britischen Forschern hat die erste Untersuchung über das Vorhandensein von Kunststoffpartikeln in Ozeanen durchgeführt und hat weithin Beweise für diese neue Form der Meeresverschmutzung gefunden. Das von der Universität Plymouth geleitete Team sammelte Proben von 17 Stränden und Flussmündungen im ganzen Vereinigten Königreich - von Land's End im Süden bis zum hohen Norden Schottlands - und untersuchte Partikel, die nicht natürlichen Ursprungs erschienen. Die meisten Proben enthielten Fasern von Materialien wie Nylon, Polyester und Acryl. Laut Ansicht des Teams hat das Projekt, was das wahre Ausmaß des Vorhandenseins von Kunststoffrückständen in unseren Meeren angeht, nur an der Oberfläche des Problems gekratzt, da die Forscher lediglich solche Partikel untersucht haben, die eine ungewöhnliche Farbe aufwiesen und größer als 20Mikrometer im Durchmesser waren. Die Wissenschaftler fanden auch Nachweise dieser Partikel in Lebewesen wie Köderwürmern und Seepocken, die sich von Sedimenten ernähren. Dies deutet darauf hin, dass die Partikel auch in die menschliche Lebensmittelkette gelangen könnten. Die nächste Phase der Untersuchung ist die Identifizierung der möglichen Umweltfolgen dieser Art von Verschmutzung. "Ich würde sagen, die Lage ist zwar Besorgnis erregend, aber noch nicht alarmierend", sagte Richard Thompson von der Universität von Plymouth dem Wissenschaftsmagazin Nature. Die Kunststoffe an sich seien nicht besonders schädlich, aber es bestehe die Möglichkeit, dass sie langfristigen Schaden bei den Tieren anrichten, die sie mit der Nahrung aufnehmen. Dr. Thompsons befürchtet außerdem, dass sich auf den Kunststoffpartikeln aus dem Meer giftige Industrieschadstoffe ablagern könnten. Die Population in den Küstengebieten spiele laut Untersuchung keine Rolle, denn es wurden ebenso viele Rückstände in abgelegenen Gebieten gefunden wie in Gewässern in der Nähe von Großstädten. Das Phänomen soll sich verschlimmern. Das Team untersuchte Planktonproben, die von Forschungsschiffen genommen wurden, die seit 1960 zwischen Schottland und Island verkehrten, und musste feststellen, dass der Kunststoffgehalt über die Jahrzehnte bedeutsam angestiegen war.

Länder

Vereinigtes Königreich

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