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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Royal Society warnt vor "nachlassendem Angebot" an talentierten Wissenschaftlern

Dem Präsidenten der britischen Wissenschaftsakademie, der Royal Society, zufolge gibt es beunruhigende Anzeichen dafür, dass die Zahl der Studenten, die sich für eine wissenschaftliche Laufbahn entscheiden, abnimmt. Bei einer Rede vor der Jahreshauptversammlung des Parlaments...

Dem Präsidenten der britischen Wissenschaftsakademie, der Royal Society, zufolge gibt es beunruhigende Anzeichen dafür, dass die Zahl der Studenten, die sich für eine wissenschaftliche Laufbahn entscheiden, abnimmt. Bei einer Rede vor der Jahreshauptversammlung des Parlaments- und Wissenschaftsausschusses verwies Lord May of Oxford auf den "besonders alarmierenden" Rückgang bei der Zahl der Schüler in A-Level-Kursen [vergleichbar mit Abiturleistungskursen] in Mathematik, Physik und Chemie, der seiner Meinung nach "den Wohlstand und die Lebensqualität der ganzen Nation" bedrohe. "Das Vereinigte Königreich kann eine beneidenswerte Bilanz bei der Hervorbringung von Wissenschaftlern von Weltklasse vorweisen", sagte Lord May. "Dennoch gibt es beunruhigende Anzeichen dafür, dass das Angebot an talentierten Leuten nachlässt." Besondere Bedenken bereiteten der Royal Society die Zahlen, die zeigten, dass zwischen 1991 und 2003 die Anzahl an A-Level-Prüflingen in Chemie um 19 Prozent gesunken sei, die Anmeldung für Physik um 30 Prozent fiel und auch die Mathematik einen Rückgang von 25 Prozent verzeichnen musste. Die Zahlen stehen im Gegensatz zu der allgemeinen Tendenz steigender (um 7,4 Prozent) Anmeldungen zu A-Level-Prüfungen im gleichen Zeitraum. Der einzige Wissenschaftsbereich, der noch attraktiv für die jungen Leuten zu sein scheint, ist die Biologie. Hier gab es seit 1991 elf Prozent mehr Prüflinge. Lord May ist der Ansicht: "Die Regierung muss auf diese Besorgnis erregenden Tendenzen reagieren und die Empfehlungen von zwei bedeutenden Untersuchungen umsetzen, von denen die eine, vom April 2002, das Angebot an Wissenschaftlern und Technikern zum Gegenstand hatte und die andere, vom Februar diesen Jahres, die Mathematik in den Schulen. Beide Dokumente umreißen bedeutende Wege für die Faszination von mehr jungen Leuten für die Wissenschaft und Mathematik und das Fortführen der Beschäftigung mit diesen Fächern auch nach dem 16. Lebensjahr." Beide Berichte betonten den Bedarf an einer Verbesserung der Anzahl und Vielfalt von Wissenschaftlern, die die Hochschulen verlassen und als Lehrer angestellt werden, an einem Zugang zu gut ausgerüsteten Einrichtungen für Schüler und Lehrer sowie an Lehrplänen, die in größerem Bezug zum täglichen Leben und den Erfahrungen der Schüler stehen. Und nicht nur auf der Ebene der Schulen sei mehr Beachtung vonnöten, erklärte Lord May. Die Zahlen des britischen Amts für Hochschulstatistik (HESA) zeigen, dass die Anzahl der Erstsemester in Ingenieurwissenschaft und Technologie zwischen 1996 und 2002 um acht Prozent zurückgegangen ist, in den Physikwissenschaften sogar um 20 Prozent. "Wir müssen gewährleisten, dass die höheren relativen Kosten für die Durchführung vieler Wissenschafts- und Technikkurse im Grundstudium nicht durch variable Studiengebühren [an die Studenten] weitergegeben werden, denn eine finanzielle Abschreckung der Studenten [...] würde die gegenwärtigen Tendenzen noch verschlimmern", warnte Lord May. Um die besten Studenten von der Fortführung ihrer wissenschaftlichen Laufbahnen zu überzeugen, argumentierte Lord May: "Forscher sollten sowohl zur fächerübergreifenden als auch institutionsübergreifenden Zusammenarbeit ermutigt werden ohne sich darum sorgen zu müssen, ob sie in ein Feld auf einem Forschungsbewertungsformular eingetragen werden können." Sie sollten außerdem dazu ermutigt werden, zur Verfolgung von Innovationen enger mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, ohne befürchten zu müssen, dass sich dies negativ auf die Einschätzung ihrer Forschung auswirke, fügte er hinzu. Abschließend sagte Lord May, dass es zwar richtig sei, den Schwerpunkt auf die Entwicklung von talentierten britischen Forschern zu legen, doch sollte die Bedeutung der Unterstützung der Wissenschaftsentwicklung in anderen Ländern nicht übersehen werden. Das Vereinigte Königreich habe Nutzen aus dem weltweiten Austausch von Talenten gezogen, erklärte Lord May, und infolgedessen sollte es in die internationale Wissenschaft investieren, insbesondere in den Aufbau von wissenschaftlichen Kapazitäten in Entwicklungsländern. "Wir müssen weiter in die Aus- und Weiterbildung der künftigen Generationen von Wissenschaftlern investieren, sowohl hier als auch im Ausland, ihre schöpferischen Talente fördern und ihnen das Umfeld, die Instrumente und die Anreize liefern, die zur Erzielung der Fortschritte notwendig sind, die den Wohlstand und unsere Lebensqualität verbessern", schloss Lord May.

Länder

Vereinigtes Königreich