Türkei schlägt Netzwerk für Technologietransfer bei OECD-Konferenz vor
Der türkische Minister für Industrie und Handel, Ali Coskun, war am 17. Mai in Brüssel um die Ziele einer bevorstehenden OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)-Ministerkonferenz über kleine Unternehmen, Unternehmertum und Globalisierung vorzustellen, die vom 3. bis 5. Juni in Istanbul, Türkei, stattfinden wird. Eines der Ziele der Türkei, erläuterte der Minister, sei die Erlangung der politischen Unterstützung der OECD für einen Vorschlag, der auf die Förderung von Innovation und den Aufbau von Netzwerken abziele: die Initiative für ein "Netzwerk für den Technologietransfer in regionalen aufstrebenden Märkten" (REMTECH). Es gibt mehr als 50 Mio. kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf der Welt, aber nur 15.00 bis 20.000 von ihnen sind auf internationaler Ebene tätig, berichtete Coskun. "Heutzutage arbeiten wir in einer mobilen und virtuellen Umgebung, in der Innovation und Cluster die wichtigsten Elemente [zur Gewährleitung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU] sind", fuhr er fort. Auf diesen Gedanken gründet die Idee zur REMTECH-Initiative. Teil des Projekts sei die Entwicklung eines Netzwerks für Netzwerke. Jedes Netzwerk soll mehrere Interessengruppen aus spezifischen Industrie-Sektoren zusammenbringen, die für die teilnehmenden Länder und KMU von besonderer Bedeutung sind. Die Türkei schlägt vor, dass das Pilotprojekt in der Sparte der Autoteilezulieferer beginnt. In das Netzwerk eingebunden werden sollen bestehende Regional-Cluster, Inkubatoren und Technologietransferzentren, Forschungs- und Innovationszentren, Universitätsforscher und nationale Behörden. Dies soll laut Projektkonzept zur Vermeidung von doppelten Anstrengungen führen, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität regionaler aufstrebender Märkte durch den Transfer von Technologien verbessern und die Erzeugung weltweiter Märkte durch den Austausch von Praktiken fördern. "KMU dürfen keine lokalen Kräfte bleiben, da dies sie daran hindern würde, wettbewerbsfähig zu sein", sagte Coskun. Regierungen müssen bei der Unterstützung von KMU eine Schlüsselrolle spielen, forderte der Minister. Sie sollten Anreize bieten zur Förderung der Aufnahme von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die er als ein "heutiges Muss" beschrieb. Coskun forderte die Regierungen außerdem auf, die Gesetzgebung zur Entwicklung einer Risikokultur zu verwenden sowie Investitionen in Humankapital zu gewährleisten. Diese Appelle wurden vom stellvertretenden OECD-Generalsekretär Herwig Schlögl unterstützt, der sagte, dass 95 Prozent der unternehmerischen Aktivitäten von KMU durchgeführt werden, der Politik aber immer noch ein Bewusstsein fehle für die Art und Weise, wie KMU zur Wirtschaft beitragen können. Teil der bevorstehenden OECD-Ministerkonferenz wird ein Austausch von Meinungen über die Art und Weise sein, wie den KMU der Zugang zu den Dingen verschafft werden kann, die sie zum Überleben in einer weltweiten Wirtschaft befähigen: IKT, Finanzmittel einschließlich internationaler Finanzierung, Forschungsergebnisse, e-Commerce. Die Förderung des Unternehmertums und innovativer KMU in einer globalen Wirtschaft wird eindeutig als eine weltweite Priorität anerkannt. Zusätzlich zu den 30 Mitgliedstaaten der OECD haben 30 weitere Länder bereits bestätigt, dass sie einen Abgeordneten (Minister oder stellvertretenden Minister) nach Istanbul entsenden werden.
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