Erneuerbare Energien laut Bericht bis 2040 in der Lage, 50% des Energiebedarfs zu decken
Dem European Renewable Energy Council (EREC) zufolge können 50 Prozent der weltweiten Energieversorgung bis zum Jahr 2040 von erneuerbaren Energiequellen stammen, jedoch seien dazu neue politische Maßnahmen einschließlich der zusätzlichen Unterstützung von Forschung und Entwicklung (F&E) erforderlich. "Die direkten öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Energiesektor sollten in den Industrieländern bedeutsam erhöht werden", erklärt der Bericht über den Stand der erneuerbaren Energien im Jahr 2040. Der Bericht fordert außerdem eine schnelle Verlagerung weg von der Unterstützung von F&E im Bereich Energie aus fossilen Brennstoffen und Kernspaltung. Ein Großteil der Technologie ist bereits verfügbar, und der Bericht drängt auf den Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Als weitere Voraussetzungen für das Erreichen des Johannesburg-Ziels, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung bis zum Jahr 2040 auf 50 Prozent zu erhöhen, hebt der Bericht ein Ende der Subventionen für konventionelle Energiequellen, die Aufstellung von Zielvorgaben, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Ratifikation des Kyoto-Protokolls hervor. "Erneuerbare Energien werden das Energieversorgungssystem der Welt in den kommenden Jahrzehnten sichern. Es gibt keine durchführbare Alternative", sagt der Präsident des EREC, Professor Arthouros Zervos. "In Verbindung mit der Verbesserung der Energieeffizienz kann die erneuerbare Energie alles liefern, was konventionelle Energiequellen derzeit in Bezug auf die Energiedienstleistungen bieten: Heiz- und Kühlsysteme, Elektrizität und Verkehr. Dem Szenario des EREC zufolge, das in dem Bericht beschrieben und von Professor Zervos weder als Vorhersage noch als Prognose eingestuft wird, sondern als ein Hinweis darauf, wie sich die Zukunft entwickeln wird, leistet die Biomasse im Jahr 2010 den bei weitem größten Beitrag zur erneuerbaren Energie, was einer Energie von umgerechnet 3,271 Mrd. Tonnen Öl in einem Jahr entspricht. Danach kommt die Photovoltaik mit 784 Mio. Tonnen und dann die Windenergie. Der EREC erwartet, dass einige Technologien für erneuerbare Energie in den kommenden 20 Jahren schneller wachsen werden als andere, dass diese sich danach jedoch einem bedeutenden Rückgang beim Marktwachstum stellen müssen. "Manche werden noch einige Jahre bis zu ihrem Durchbruch brauchen, werden dann aber, in erster Linie durch Kostenminderungen oder technische Innovationen, schnell und stetig wachsen." Das Dokument wird bei der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien "renewables2004" vorgestellt, die vom 1. bis 4. Juni in Bonn, Deutschland, stattfindet. Neben Umwelt- und Entwicklungsministern werden auch Vertreter der Vereinten Nationen und anderer internationaler und Nichtregierungsorganisationen sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und dem privaten Sektor erwartet.