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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Forscher warnen, dass bis 2050 zwei Milliarden Menschen in Gebieten leben, die von extremen Hochwassern bedroht sind

Nach Aussage von Forschern der Universität der Vereinten Nationen (UNU) wird die Anzahl der Menschen, die von extremen Hochwassern bedroht sind, von heute einer Milliarde bis auf zwei Milliarden im Jahr 2050 steigen, wenn man sich nicht stärker der Vorhersage und Prävention wi...

Nach Aussage von Forschern der Universität der Vereinten Nationen (UNU) wird die Anzahl der Menschen, die von extremen Hochwassern bedroht sind, von heute einer Milliarde bis auf zwei Milliarden im Jahr 2050 steigen, wenn man sich nicht stärker der Vorhersage und Prävention widmet. Die Wissenschaftler machen die Tätigkeiten des Menschen für das höhere Überschwemmungsrisiko verantwortlich. Sie sagen, dass die globale Erwärmung zu einem Anstieg des Meeresspiegels und häufigeren Wirbelstürmen geführt hat, welche die Bewohner kleiner Inseln und Küstenniederungen bedrohen, während Rodungen vor allem im Bergland das Risiko von Überschwemmungen durch Flüsse erhöht hat. Als Reaktion auf diese und ähnliche Bedrohungen hat die UNU ein neues Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS) in Bonn, Deutschland, eingerichtet, das sich mit der Erforschung von Naturkatastrophen und einer besseren Reaktionsfähigkeit der Länder befasst. Der Gründungsdirektor des Instituts, Dr. Janos Bogardi, erklärte: "Die immer größere Häufigkeit und der Umfang der extremen Umweltereignisse weltweit hat das Interesse der Forschung an Naturkatastrophen, der Verwundbarkeit der Regionen und den Reaktionsmöglichkeiten verstärkt." Dr. Bogardi meinte weiter: "Am dringendsten brauchen wir mehr globale Möglichkeiten der Überwachung und Vorhersage extremer Ereignisse, um uns an das zunehmende Risiko von Flutkatastrophen anzupassen. Mit besseren Informationen können bessere Frühwarnsysteme und Infrastrukturen eingerichtet und Planungsstrategien entworfen werden." Jedes Jahr sterben bei Überschwemmungen weltweit etwa 25.000 Menschen, unzählige mehr leiden an dem Verlust ihrer Behausungen, Krankheiten und Ernteausfällen durch die Fluten. In den Entwicklungsländern ist das Überschwemmungsrisiko am größten, vor allem in Asien, wo in den zehn Jahren zwischen 1987 und 1997 228.000 Menschen Hochwassern zum Opfer fielen und der wirtschaftliche Schaden auf 136 Milliarden US-Dollar (112 Milliarden Euro) geschätzt wurde. Dr. Bogardi ist der Ansicht, dass solche Verluste begrenzt werden könnten, wenn mehr Aufmerksamkeit und Mittel auf Vorhersage und Prävention verwendet werden. Er weist darauf hin, dass die Länder zwar großzügig Katastrophenhilfe leisten, doch hinsichtlich der Vorbereitung auf eine Katastrophe weniger Geld ausgeben. Auf 100 Euro Katastrophenhilfe kommt nur 1 Euro für die Wappnung gegen eine Katastrophe. Bogardi erklärte: "Hier muss sich das internationale Denken ändern, es muss eine Verschiebung von Reaktion und Spende zu Antizipation und Vorbereitung geben." "Die Tausende Opfer der Überflutungen in Haiti und in der Dominikanischen Republik in den letzten Wochen unterstreichen die extreme Verwundbarkeit der Entwicklungsländer", schloss Dr. Bogardi. In Europa hat die Europäische Kommission in den vergangenen zehn Jahren etwa 58 Millionen Euro für verschiedene Forschungsinitiativen in diesem Bereich ausgegeben und entwickelt derzeit das Europäische Flutalarmsystem (EFAS).