In Wales wird Hirnforschungszentrum von Weltklasseformat eröffnet
Der britische Minister für Wissenschaft und Innovation Lord Sainsbury kündigte Fördermittel in Höhe von 12 Millionen Euro an, um in Wales ein neues Forschungszentrum zu bauen, das Menschen mit Hirnschäden und psychischen Erkrankungen zugute kommen soll. Diese bahnbrechende Forschungseinrichtung - das Cardiff University Brain and Repair Imaging Centre - wird als erstes Forschungszentrum im Vereinigten Königreich zwei hochmoderne Scanningsysteme kombinieren, um Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns zu gewinnen. Man hofft, dass die im neuen Zentrum durchgeführte Forschungsarbeit bessere Behandlungen für medizinische Zustände nach Schlaganfällen, für Multiple Sklerose sowie für Alzheimer und Schizophrenie-Patienten hervorbringen wird. Außerdem sollen die komplexen psychologischen und kulturellen Gründe erforscht werden, aus denen so viele Menschen an langwierigen Krankheiten leiden. Im Vereinigten Königreich fehlen an jedem Arbeitstag sechs Millionen Menschen aufgrund von Krankheit. Diese Ausfälle kosten das Sozialsystem, das Gesundheitssystem, die Industrie und die Gesellschaft insgesamt 135 Milliarden Euro pro Jahr. "Dieses Zentrum wird das erste im Vereinigten Königreich, wahrscheinlich sogar das einzige überhaupt, sein, das spezielle Forschungslinien zu den psychosozialen Faktoren im Zusammenhang mit Behinderungen und Krankheit entwickelt", erklärte der Direktor des Zentrums Professor Mansel Aylward. "Wir hoffen, dass wir diese Faktoren identifizieren und Screeningmethoden für Beschäftigte im Gesundheitswesen entwickeln können, so dass Menschen, die anfälliger für langwierige Krankheiten sind, lokalisiert werden können und die Möglichkeit zum Eingreifen und Helfen besteht." Lord Sainsbury fügte hinzu: "Mit diesem Geld für neue hochmoderne Geräte wird die herausragende Arbeit anerkannt, die die Cardiff University und das College of Medicine der University of Wales bereits auf dem Gebiet der Hirnforschung geleistet haben." "Das Zentrum wird beiden Einrichtungen dabei helfen, die Vorteile des Zusammenschlusses zu maximieren, und sowohl der britischen Wissenschaft als auch der Forschungsarbeit, die in Cardiff durchgeführt wird, einen Platz an der Spitze der weltweiten Forschung sichern." Die Fördermittel werden hauptsächlich genutzt, um die Anschaffungs- und Installationskosten der Geräte für die funktionelle Magnetresonanzbildgebung (fMRI) und die Magnetenzephalographie (MEG)-Technologie zu decken. "Der entscheidende Beitrag der fMRI liegt in der Fähigkeit, 3D-Bilder des Gehirns in hoher Auflösung zu erzeugen, einschließlich der kritischen Hirnareale, die bei sensorischen, motorischen und kognitiven Aufgaben involviert sind. Obgleich die fMRI das bevorzugte Verfahren für die Lokalisierung von Hirnprozessen bei bestimmten Aufgaben darstellt, werden wir dank der potentiellen Vorteile einer Kombination der fMRI mit der Millisekundenpräzision der MEG in der Lage sein, die vielen separaten Hirnprozesse zu untersuchen und zu verstehen", erklärte Professor Peter Halligan, Projektleiter an der Cardiff University. Professor Halligan fügte hinzu: "Durch die Kombination dieser beiden technisch hochentwickelten Geräte schaffen wir eine Einrichtung, die genauso fortschrittlich ist wie jedes andere vergleichbare Forschungszentrum in Europa und Nordamerika - eine Einrichtung, die neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit über viele verschiedene Disziplinen hinweg bietet. Die Kombination dieser Systeme wird Cardiff und Wales an die internationale Spitze in Bezug auf Entwicklungen in der Darstellung des Gehirns für die kognitiven, sozialen und klinischen Neurowissenschaften bringen."
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Vereinigtes Königreich