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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Kommission begrüßt von der Industrie geführte Technologieplattform für nachhaltige Chemie

Zu den offiziellen Prioritäten der Kommission zählt die Einrichtung von innovativen Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor in strategischen Forschungsbereichen, und zwar über die Nutzung sog. Technologieplattformen. Zuletzt ergriffen die Chemie- und ...

Zu den offiziellen Prioritäten der Kommission zählt die Einrichtung von innovativen Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor in strategischen Forschungsbereichen, und zwar über die Nutzung sog. Technologieplattformen. Zuletzt ergriffen die Chemie- und Biotechnologie-Branchen die Initiative. Die European Association for Bioindustries, EuropaBio, hat in jüngster Zeit eine führende Rolle beim Aufbau einer Partnerschaft zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor in der Pflanzenbiotechnologie eingenommen und schloss sich nun mit dem CEFIC, dem europäischen Verband der chemischen Industrie, zusammen, um eine Technologieplattform für nachhaltige Chemie zu gründen. Mit der Unterstützung der GD Forschung der Kommission erarbeiteten die beiden Verbände einen Bericht, in dem beide ihr Grundprinzip für die Einrichtung der Plattform darlegten und andere Akteure dazu aufriefen, eine aktive Rolle zu spielen. In dem Dokument wird festgehalten, dass Europa zwar immer noch weltweit führend in der chemischen Produktion ist mit einem Anteil von 28% am globalen Markt, dass dieser Wert jedoch vor zehn Jahren noch bei 32 Prozent lag und bereits gefallen ist. Entsprechend wird argumentiert: "Es besteht dringend Bedarf, die chemische Forschung und Innovation in Europa zu fördern. Es wird empfohlen, eine Europäische Technologieplattform für nachhaltige Chemie einzurichten, um die kollaborativen Forschungs-, Entwicklung- und Innovationsaktivitäten im Zusammenhang mit der chemischen Industrie in Europa voranzutreiben." Gemäß der von EuropaBio und CEFIC dargelegten Vision wird es bei dieser Technologieplattform, obgleich sie von der Industrie geführt wird, auch strategische Partnerschaften mit der akademischen Welt, Forschungszentren, finanziellen Einrichtungen und Behörden geben, "um den gesamten Innovationsprozess von der Idee bis zur Produkteinführung zu fördern." Die Plattform wird sich aus drei Unterplattformen zusammensetzen, die jeweils einen anderen Schwerpunkt haben. Hierbei handelt es sich um drei als für Europas chemische Industrie wesentlich geltende Gebiete: Industrielle oder "weiße" Biotechnologie, Werkstofftechnologie und Reaktions- und Verfahrenstechnik. Jede Unterplattform wird eine eigene strategische Vision sowie einen eigenen Maßnahmenplan entwickeln, während sich die Technologieplattform insgesamt mit den allen drei Bereichen gemeinsamen Problemen und Barrieren beschäftigen wird, wie z.B. Qualifikation und Fähigkeiten, Wissens- und Technologietransfer, Infrastrukturen sowie das Schaffen eines öffentlichen Bewusstseins. Johan Vanhemelrijck, Generalsekretär von EuropaBio, erklärte insbesondere zur weißen Biotechnologie: "Heutzutage erkennen wir an, dass diverse Umbrüche in den Lebenswissenschaften stattfinden und dass die Biotechnologie einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige chemische Industrie leisten kann. [...] Diese Technologie trägt dazu bei, die Lebensqualität in einer nachhaltigen Gesellschaft zu verbessern." Ein hochrangiges Beratungsgremium innerhalb der Plattform wird für die Entwicklung einer langfristigen Gesamtvision für die nachhaltige Chemie zuständig sein. Außerdem wird er die Koordinierung zwischen den Unterplattformen fördern und eine politische Schnittstelle zwischen Plattform und öffentlichen Einrichtungen darstellen. Schließlich hofft man, dass die Technologieplattform zu bahnbrechenden Innovationen bei chemischen Produkten und Verfahren führen wird, so dass Europas zukünftige Führungsposition auf diesem Gebiet gesichert und die chemische Industrie nachhaltiger, umweltfreundlicher und wettbewerbsfähiger wird. Bei der Vorstellung der Plattform auf einer Pressekonferenz in Brüssel am 6. Juli erklärte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin, dass die Kommission die Initiative unterstütze und helfen werde, ihre Einrichtung zu erleichtern. "Der nächste Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen unter dem Sechsten Rahmenprogramm sieht die Finanzierung bestimmter Maßnahmen der Technologieplattform vor", gab er an. "Der Start der Technologieplattform für nachhaltige Chemie stellt eine wichtige Pilotinitiative dar, sowohl in Bezug auf ihren Umfang als auch auf ihren Beitrag zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit", schloss Busquin.

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