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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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EU finanziert Integriertes Projekt, um für pflanzliche Nahrungsmittel zu werben

Seit mit dem Auftreten von BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) die Gefahren deutlich wurden, die in der Verwendung tierischer Proteine bei der Fütterung von Nutzvieh liegen, versucht die EU, Landwirte zum Anbau proteinreicher Hülsenfruchtsorten für die Tierfütterung zu mo...

Seit mit dem Auftreten von BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) die Gefahren deutlich wurden, die in der Verwendung tierischer Proteine bei der Fütterung von Nutzvieh liegen, versucht die EU, Landwirte zum Anbau proteinreicher Hülsenfruchtsorten für die Tierfütterung zu motivieren. Tatsächlich werden Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Ackerbohnen, Kichererbsen, Lupinen und Linsen derzeit von den europäischen Landwirten zu wenig eingesetzt, obwohl sie den Vorteil bieten, weniger Düngemittel und Pestizide zu benötigen. Zur Zeit importiert Europa 70 Prozent seiner pflanzlichen Proteine, meist in Form von Soja. Aus diesem Grund stellt die Europäische Kommission unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) Fördermittel für ein umfassendes neues Integriertes Projekt mit dem Namen Körnerleguminosen ("Neue Strategien zur Verbesserung von Körnerleguminosen für Lebens- und Futtermittel") bereit, um für Pflanzen als eine attraktive alternative Proteinquelle für Tier und Mensch zu werben. Wissenschaftler aus 17 europäischen Ländern und Australien werden die neueste Gentechnik anwenden, um neue Leguminosensorten zu entwickeln sowie neue Wege für Anbau, Behandlung, Verarbeitung und Verwendung finden. "Die Strategie", erklärte Dr. Noel Ellis, Projektkoordinator vom John Innes Centre im Vereinigten Königreich, "besteht darin, die Pflanzenzüchtung zu beschleunigen, indem genetische Testverfahren eingesetzt werden, die in Reaktion auf den Bedarf von Anwendern und Verbrauchern sowohl für die markerunterstützte Züchtung als auch für die Entwicklung transgener Sorten angewendet werden können". Derzeit werden Körnerleguminosen, obgleich sie umweltfreundlicher sind, von den europäischen Landwirten nicht ihren Möglichkeiten entsprechend genutzt, was hauptsächlich auf die unterschiedlich hohen Erträge und einen Mangel an relevanter Forschung in Bezug auf die Auswirkungen der Hülsenfruchtsamenzusammensetzung auf die Qualität der Tiernahrung zurückzuführen ist. Im Rahmen des Projekts werden daher zwei Ansätze entwickelt, um den potentiellen Nutzen der Verwendung von Körnerleguminosen in europäischen Futtermitteln zu realisieren. Der erste Ansatz besteht darin, die Qualität der Hülsenfruchtsamen als Futterquelle zu verbessern, der zweite sieht vor, die Hülsenfruchterträge zu stabilisieren, um die Landwirte zu einem intensiveren Einsatz zu motivieren. Mit dem Projekt Körnerleguminosen werden vier Ziele verfolgt, erklärte Dr. Ellis: "Definition von Wirkung und Potential verbesserter Körnerleguminosen für Tierfutter; Verständnis der Faktoren, die Einfluss auf die Qualität von Körnerleguminosensamen sowie ihren Einsatz nehmen; Entwicklung der genomischen und postgenomischen Hilfsmittel, die zur Verbesserung und Erhaltung von Qualität und Verfügbarkeit von Körnerleguminosensamen erforderlich sind, sowie Koordinierung und Integration von Körnerleguminosenforschung, Angebot von Schulungen zu neu entstehenden technologischen Ansätzen, Verbreitung der Ergebnisse sowie Technologietransfer an die Industrie." Im Rahmen des Projekts werden außerdem Verbindungen zu anderen Programmen für Leguminosen-Genomforschung aufgebaut, um doppelte Forschungsbemühungen zu vermeiden. Zudem wird eine interaktive Technologietransferplattform eingerichtet, um die mit der Pflanzenzüchtung sowie Futter- und Lebensmitteln befassten europäischen Unternehmen über die Ergebnisse zu informieren. "Ein mögliches Ergebnis sollten Hülsenfruchtsorten sein, die für europäische Landwirte attraktiver sind, so dass Bürger und Tiere in Europa bald mehr lokal angebaute Hülsenfrüchte zu sich nehmen werden", erklärte Dr. Ellis.