Globale Untersuchung ergibt, dass GB bei wissenschaftlichem Output an zweiter Stelle steht
Laut einer globalen Analyse, die von Sir David King, dem obersten wissenschaftlichen Berater der britischen Regierung, durchgeführt wurde, ist Großbritannien nach den USA im Hinblick auf die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Schriften das zweitproduktivste Land der Welt. Er fand auch heraus, dass die Bemühungen der Länder der EU15 zusammengenommen die Leistungen der USA auf diesem Gebiet übertreffen. Diese Analyse auf der Grundlage der Daten des amerikanischen Unternehmens Thomson ISI zeigte, dass die USA zwischen 1997 und 2001 fast 35 Prozent aller wissenschaftlichen Schriften hervorgebracht haben, und zwar fast vier Mal mehr als Großbritannien auf Rang zwei mit 9,43 Prozent. Danach folgen Deutschland (8,76 Prozent), Frankreich (6,39 Prozent), Kanada (4,58 Prozent) und Italien (4,05 Prozent). Die Umfrage ergab auch, dass die Schriften aus den 15 Ländern der EU vor der Erweiterung zusammengenommen 37,12 Prozent aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen ausmachten, wodurch der erste Platz vor den amerikanischen Wettbewerbern erreicht wurde. Thomson ISI katalogisiert die weltweit größten Forschungszeitschriften und ermittelt die Auswirkungen jeder Veröffentlichung anhand der Häufigkeit, mit der sie von anderen Akademikern zitiert wird. Auf der Grundlage einer Untersuchung von 8000 Zeitschriften aus 31 Ländern für seine Forschung stellte Sir David fest, dass diese 31 Nationen fast das gesamte oberste eine Prozent der am häufigsten zitierten Veröffentlichungen hervorbrachten. Zu den anderen Ländern aus diesem oberen Drittel gehören die Schweiz, Israel, Südafrika als einziger Vertreter Afrikas und der Iran als einziges islamisches Land. Die Analyse von Sir David zeigte auch, dass Großbritannien 12,8 Prozent der am häufigsten zitierten Schriften hervorbringt, danach kommen Deutschland mit 10,4 Prozent und Japan mit 6,9 Prozent. Die USA erzeugten 63 Prozent aller häufig zitierten Schriften. Doch die Untersuchung zeigt auch, dass die USA seit dem Zeitraum 1993-1997 fast drei Prozentpunkte verloren haben. Die ersten acht Länder in der Klassifizierung nach Zitaten machten 84,5 Prozent des obersten einen Prozents der weltweit am häufigsten zitierten wissenschaftlichen Artikel im Zeitraum 1993 bis 2001 aus. Sir David schrieb in der Zeitschrift Nature, in der die Untersuchung veröffentlicht wurde: "Es besteht ein starkes Ungleichgewicht zwischen der ersten und der zweiten Gruppe beim wissenschaftlichen Gewicht der Länder. Darüber hinaus befasste sich meine Analyse nur mit 31 der 193 Länder der Welt, aber diese 31 bringen 97,5 Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Schriften hervor." Die politischen Auswirkungen dieses Stands der Dinge seien "schwerlich zu übertreiben", so fügte er hinzu. "Mein wichtigster Punkt als Reaktion auf diese Statistiken ist, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf den stark von Wettbewerb geprägten Weltmärkten ein direktes Engagement bei der Erzeugung von Wissen erfordert." Sir Davids Studie zeigte auch, dass die einzelnen Länder unterschiedliche Stärken und Schwächen in der Wissenschaft haben. So ergab die Untersuchung beispielsweise, dass Frankreich bei der Mathematik hervorragend war, Großbritannien dagegen sehr gut bei Medizin, Lebenswissenschaften und Umweltwissenschaften, aber schwach in Physik. China und Indien haben ihre wissenschaftliche Basis innerhalb kurzer Zeit flink und erfolgreich entwickelt. Setzte man diese Output-Zahlen in Relation zu den für die Forschung ausgegebenen Mitteln, so ergab die Untersuchung, dass GB hinsichtlich der wissenschaftlichen Produktivität aufgrund der beträchtlichen Drosselung der privaten Ausgaben für die Forschung zwischen 1980 und 1995 vor den USA lag, erklärte Sir David. "Obwohl viele britische Wissenschaftler gegen diese Mittelkürzungen protestierten, haben diese erheblich die Findigkeit unter den Forschern sowie Annäherungen an die Industrie und die EU gefördert, was nun Früchte trägt. Heute, wo die derzeitige britische Regierung mehr Mittel bereitstellt und die Infrastruktur neu aufbaut, treibt die beschnittene Pflanze der britischen Forschung kräftig neu aus", folgerte Sir David.
Länder
Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Saudi-Arabien, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten