Beratungsgremium für Straßenverkehr stellt seine Vision für 2020 vor
Der European Road Transport Research Advisory Council (ERTRAC) hat seine Vorstellungen vom Straßenverkehr im Jahr 2020 vorgestellt. "Vision 2020 and Challenges" (Vision 2020 und Herausforderungen) stellt einen Konsens über Fragen wie Wettbewerbsfähigkeit und Schutz der Umwelt vor, die häufig als unvereinbar angesehen werden. ERTRAC hat Vertreter aller Interessengruppen im Straßenverkehr zusammengebracht, um die Forschungstätigkeiten festzulegen, die für die Schaffung eines Straßenverkehrssektors erforderlich sind, der von effizienterer Energienutzung, Sicherheit der Energieversorgung, besserer Luftqualität und besserer Umwelt, mehr Sicherheit und besserer Mobilität gekennzeichnet ist. In dem Papier heißt es, dass für eine Ausschöpfung des vollen Potenzials der politischen Initiative für eine Steigerung der Forschungsausgaben auf drei Prozent des BIP bis zum Jahr 2010 für alle Nutzer des Straßenverkehrs eine neue Form der Zusammenarbeit gefunden werden muss. "Um wirklich effizient zu sein, ist ein entsprechender Koordinationsrahmen erforderlich, um die öffentlichen und privaten Mittel zur Unterstützung der notwendigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten aufeinander abzustimmen", fügt der ERTRAC hinzu. Die Vision des Beratungsgremiums für 2020 sowie die von ihm erkannten Herausforderungen sind in vier Kategorien unterteilt: 1) Mobilität der Menschen und Warentransport, 2) Sicherheit, 3) Umwelt, Energie und Ressourcen und 4) Konzeptions- und Produktionssysteme. Die Vorhersagen für 2010 sprechen im Vergleich zu 1998 von einer Zunahme der Fahrzeugkilometer um 26 Prozent und 24 Prozent bei den Fahrgastkilometern in der EU-15. Beim Frachtverkehr wird sogar eine Zunahme von 38 Prozent erwartet. Unter diesem Aspekt beinhaltet die Vision von ERTRAC für den Straßenverkehr unter dem Untertitel 'Mehr Mobilität, ein optimiertes und effizientes nahtloses System Vorstellungen von besserer Interoperabilität: "Der Verkehr ist reibungsloser, die Straßennetze werden effizient genutzt und miteinander verbunden, sie sind europaweit vollkommen interoperabel und ermöglichen nahtlose Verbindungen zwischen dem Straßenverkehr und anderen Transportwegen", heißt es in dem Dokument. ERTRAC spricht auch von einer weiteren Integration der Landnutzungs- und Verkehrsplanung, um einen überflüssigen Bedarf an Verkehr und Parkflächen zu vermeiden, sowie von der Bereitstellung von Verkehrs- und Straßendaten in Echtzeit. Für eine höhere Sicherheit sieht ERTRAC eine Infrastruktur vor, die Fehler der Straßennutzer sowie die Folgen von Fahrfehlern auf ein Minimum reduziert. Integrierte Fahrzeugsicherheitssysteme tragen auch zur Unfallverhütung bei und lindern deren Auswirkungen durch eine beträchtliche Verbesserung der Kontrolle des Fahrers über das Fahrzeug. In der Zwischenzeit interagieren intelligente Fahrzeug- und Straßensysteme mit dem Fahrer und liefern Anweisungen und Warnungen vor Gefahren. Zur Schaffung eines "saubereren, ruhigeren und energieeffizienteren Straßenverkehrssystems" antizipiert ERTRAC eine Reduzierung der Emissionen, den Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe mit geringem Kohlenstoffgehalt, weniger Verkehrsstaus, Lärmreduzierung und eine stärkere Nutzung des Recyclings seitens der Fahrzeughersteller. Die Vision für Systeme, Produkte und Dienstleistungen beinhaltet auch die Empfehlung, dass ermöglichende Technologien wie leichte Materialien, Elektroniksysteme, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Nanotechnologien eingesetzt werden, um der Industrie zu helfen, die Engineering-Ziele zu einem annehmbaren Preis zu erreichen, während gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit gefördert wird. Auf das Dokument "Vision 2020 and Challenges" wird eine "strategische Forschungsagenda" folgen, und es wird als Referenz für die Festlegung künftiger Forschungsprioritäten dienen.