Kommission schlägt Maßnahmen zur Verbesserung der Raumdaten über INSPIRE-Initiative vor
In dem Versuch, die derzeit in der EU zur Verfügung stehenden Raumdaten zu harmonisieren und zu verbessern, hat die Kommission einen Vorschlag für eine neue Richtlinie zur Schaffung einer Raumdateninfrastruktur in der Gemeinschaft (INSPIRE) innerhalb von zehn Jahren vorgelegt. Derzeit werden Raumdaten über Straßennetze, Landfläche, Bevölkerung, Verwaltungsgrenzen und Risikozonen von den Mitgliedstaaten zusammengetragen. Durch mangelnde Koordination kommt es jedoch zu Datenlücken und fehlender Vergleichbarkeit. Der Vorschlag der Kommission sieht vor, dass die EU-Staaten ihre Raumdaten auf öffentlich zugänglichen Websites veröffentlichen, die wiederum über das "Geo-Portal" INSPIRE koordiniert werden. Die Kommission vertritt die Auffassung, dass die INSPIRE-Initiative für die Umweltschutzpolitiken und andere Bereiche der EU-Gesetzgebung, die auf konsistente Raumdaten angewiesen sind, hilfreich sein werde. Darüber hinaus wird eine Verbesserung der Reaktionsfähigkeit bei Naturkatastrophen erwartet. Laut Aussage von EU-Forschungskommissar Philippe Busquin werden sich noch weitere Vorteile ergeben: "INSPIRE wird einen Rahmen für die Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in funktionsfähige Tools bieten. [...] Die europäische Forschung wird ebenfalls von dieser Initiative profitieren, da INSPIRE für eine bessere Zugänglichkeit der für wissenschaftliche und umweltbezogene Untersuchungen essentiellen Raumdatenbanken sorgen wird." Vor der Vorlage des Richtlinienvorschlags führte die Kommission eine Internet-Konsultation mit rund 1.000 Beteiligten sowie eine ausführliche Folgenabschätzung durch. Auf der Grundlage der Folgenabschätzung veranschlagt die Kommission die Investitionsanforderungen der empfohlenen Option für den öffentlichen Sektor auf durchschnittlich 3,6 bis 5,4 Mio. Euro pro Jahr und EU-Mitgliedstaat. Der durchschnittliche jährliche Nutzen wird pro Mitgliedstaat auf 27 bis 42 Mio. Euro beziffert. "[Es ist] davon auszugehen, dass die Vorteile gegenüber den Investitionsanforderungen bei weitem überwiegen", schlussfolgert die Kommission in ihrem Vorschlag.