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Inhalt archiviert am 2024-05-27

WoodWisdom-Net+ Pacing Innovation in the Forest-Based Sector

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Europas Bioökonomie wächst mit den Wäldern

Wälder und all das, was in ihnen wächst, können einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft und einer wissensbasierten Ökonomie leisten. Dabei entstehen neue hochwertige Konsumgüter. In einem EU-Projekt wurde untersucht, wie Wälder nachhaltiger bewirtschaftet und effizienter in Industrieprozessen eingesetzt werden können.

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Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Regionen der Erde, in denen große Reserven schnell wachsender Holzfasern zur Verfügung stehen, werden zu einer ernsthaften Konkurrenz für Europas Holz- und Forstwirtschaft. Erschwerend kommen auch Veränderungen im Konsumverhalten hinzu, während die Rentibilität auf niedrigem Niveau stagniert, die Kosten steigen und die Preise sinken. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Holz- und Forstwirtschaft ihre Kosten senken und nachhaltige innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickeln. So wäre in der wachsenden europäischen Bioökonomie der Übergang von der traditionellen ressourcenintensiven zu einer wissensbasierten Konsumgüterindustrie möglich. Das Projekt WoodWisdom-Net+ hat genau diese Herausforderungen untersucht. Innovationen wurden gefördert, Wissen und Verfahren aus der industriellen Produktion übernommen und die Primärproduktion in den Fokus gerückt, um die Forstwirtschaft einschließlich Holzbearbeitung und -verarbeitung zu fördern. „WoodWisdom-Net+ wird die Holz- und Forstwirtschaft Europas vollkommen umstrukturieren und die nachhaltige Forstwirtschaft voranbringen. So können in diesen Bereichen nicht nur die Ressourceneffizienz gesteigert und neue Produkte entwickelt, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an und die Widerstandskraft gegen die Auswirkungen des Klimawandels verbessert werden“, sagt Projektkoordinator Dr. Ilmari Absetz. Die Transformation in der Holz- und Forstwirtschaft wird mit einer größeren Wettbewerbsfähigkeit einhergehen, aber gleichzeitig auch einen Beitrag zu Maßnahmen der EU für Innovationen und Nachhaltigkeit in dieser Branche sowie gegen den Klimawandel und für einen nachhaltige Nutzung von Energie und Ressourcen leisten. Man geht davon aus, dass beispielsweise der Treibhausgasausstoß bis 2020 um 20 % bis 30 % sinken wird, während die Erzeugung erneuerbarer Energien um 20 % steigt. Zusammenarbeit ist wichtig Der Initiative lag ein grenzübergreifender Aufruf zugrunde, der gemeinsam umgesetzt wurde; von der Vorbereitung und Veröffentlichung bis zur Evaluation, Auswahl und Finanzierung der Vorschläge. Dazu gehörten auch die Projektüberwachung und Nachbereitung nationaler und/oder regionaler Programme. „Der gemeinsame grenzübergreifende Aufruf richtete sich an die gesamte forstwirtschaftliche Wertschöpfungskette, vom nachhaltigen Management der Waldressourcen über ihre effiziente Nutzung in Industrieprozessen bis hin zu höherwertigen Produkten und wettbewerbsfähigen Lösungen für Kunden“, sagt Dr. Absetz. „Unser Ansatz war, nicht-erneuerbare Ressourcen wie Werkstoffe oder fossile Brennstoffe durch erneuerbare holzbasierte Alternativen zu ersetzen, um die CO2-Emissionen und Abfälle zu reduzieren.“ Mit dem Aufruf wurden interdisziplinäre Systeme gesucht, die dann optimal genutzt wurden. Sozialforschung und Wirtschaftswissenschaften wurden dabei besser integriert und berücksichtigt. WoodWisdom-Net+ konnte also die Zusammenarbeit von Industrie, KMU, Interessengruppen, Forschungseinrichtungen und führenden Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen wie Holz-/Materialwissenschaften, Bauwesen, Biologie, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und anderen relevanten Fachrichtungen verbessern. Dank der Forschungszusammenarbeit konnten die beteiligten Länder ihre knappen Ressourcen und ihre Expertise über Grenzen hinweg bündeln und so nicht nur ein gemeinsames Ziel erreichen, sondern auch vermeiden, dass parallel am selben Thema geforscht wird. Die beteiligten Geldgeber entschieden gemeinsam, an welchen Stellen der Beitrag der EU am meisten gebraucht wurde. Mika Kallio, Projektkoordinator von ForestValue erklärt hierzu: „Durch die Zusammenarbeit können die beteiligten Länder ein viel breiteres Forschungsspektrum abdecken als allein.“ Holz – Material der Zukunft Mit WoodWisdom-Net+ wird ein großer Schritt zu einem optimierten, gestärkten und erweiterten Europäischen Forschungsraum im Bereich Holzwirtschaft getan. Wenn das Projekt Erfolg hat, werden mehr neue städtische Holzbauten entstehen und langlebige, energie- und kosteneffiziente, ästhetische Häuser, Fassaden, Inneneinrichtungen und Brücken aus Holz sowie neue Materialien und Verbundwerkstoffe auf Holzbasis entwickelt werden. Innovative Produkte und Verfahren auf Basis der Erkenntnisse aus der Materialwissenschaft können zudem für neue Treibstoffe, Chemikalien, Materialien und Verbundwerkstoffe eingesetzt werden. Darüber hinaus wurde die internationale Forst- und Holzwirtschaft durch dieses Projekt harmonisiert und standardisiert. Wie Dr. Absetz erklärt, setzt „die Forst- und Holzwirtschaft genau an der richtigen Stelle an, um eine nachhaltige Zukunft und eine wissensbasierte Ökonomie aufzubauen.“

Schlüsselbegriffe

WoodWisdom-Net+, Forstwirtschaft, Bioökonomie, Holzwirtschaft, Wertschöpfungskette

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