Schottland fordert mehr öffentliche Investitionen in FuE
Der schottische Unternehmerverband Confederation of British Industries (CBI) hat die Regierung aufgefordert, weitere 185 Millionen GBP (274 Millionen Euro) in Forschung und Entwicklung (FuE) zu investieren, um das geringe Wirtschaftswachstum des Landes anzukurbeln. Der Vorsitzende des Verbands, Gordon Smith, erklärte am 29. August, dass das Jahresbudget in Höhe von 45 Millionen GBP (66 Millionen Euro), das den drei schottischen Intermediate Technology Institutes (ITIs) zur Verfügung steht, um mindestens das Fünffache erhöht werden müsse, um die Wettbewerbsfähigkeit der schottischen Industrie zu sichern. Seiner Ansicht nach sind unterstützende Investitionen der einzige Weg, um das schleppende Wirtschaftswachstum in Schottland anzukurbeln und sich im Wettbewerb mit anderen Ländern, die massiv in diesem Bereich investieren, behaupten zu können. Die ITIs stellen einen wesentlichen Fortschritt dar, das ihnen zur Verfügung stehende Budget reiche jedoch nicht aus, so Smith weiter. "Die schottische Exekutive muss sich überlegen, wie sie ihr Geld ausgibt. Anderenfalls geraten wir gegenüber anderen Ländern wie Singapur, Indien oder China ins Hintertreffen, die ebenfalls nicht an Billigproduktion interessiert sind. Wir möchten kein unbedeutender Marktteilnehmer sein." Die ITIs wurden 2002 als Reaktion auf umfassende Betriebsschließungen und Arbeitsplatzverluste im schottischen Hochtechnologiesektor ins Leben gerufen. Sie sollen intellektuelle und innovative Arbeit leisten und diese in kommerziell erfolgreiche Produkte umwandeln. Die ITIs sind in Großbritannien ein Novum und orientieren sich an FuE-Programmen aus Deutschland und Kanada. Sie beschäftigen sich mit der Energiebranche, den Biowissenschaften, der Telekommunikationsindustrie und dem Softwaresektor. Smith erklärte, dass er sich in seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied von IBM in Schottland der immensen Summen bewusst sei, die multinationale Konzerne in die Vermarktung neuer Ideen investieren, und wisse, wie intensiv der globale Wettbewerb um hochwertigere Produkte und Arbeitsplätze sei. Das den ITIs zur Verfügung stehende Budget würde bei IBM "untergehen", führte er aus, und müsse daher dramatisch erhöht werden. "Ich habe mit Unternehmen in ganz Schottland gesprochen. Alle beklagen, dass es viel zu lange dauert, bis sie Unterstützung erhalten, und dass die Voraussetzungen viel zu streng sind." Die Forderungen des schottischen CBI kommen zu einer Zeit, in der die Ausgliederungspolitik schottischer Universitäten aufgrund der neuen Steuergesetzgebung, die den Cashflow in der frühen Entwicklungsphase beeinflusst, zum Stillstand gekommen ist. Science Ventures, eine zur Unterstützung ausgegliederter Unternehmen gegründete Gesellschaft, musste erst kürzlich ihre Geschäftstätigkeit einstellen.
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