SpaceShipOne gewinnt X-Prize und stellt Höhenrekord auf
SpaceShipOne ist das erste, von privater Hand finanzierte bemannte Raumflugzeug, das am 4. Oktober innerhalb einer Woche zum zweiten Mal im All war. Es hat damit den mit 10 Millionen US-Dollar dotierten X-Prize gewonnen und einen neuen Höhenweltrekord für Raumflugzeuge aufgestellt. "Wir können mit Stolz vermelden, dass SpaceShipOne die beiden Flüge bis in eine Höhe von 100 Kilometern absolviert und den Ansari X-Prize gewonnen hat", erklärte der Initiator des Wettbewerbs, Peter Diamandis. Der historische Flug fiel auf den Jahrestag des Starts des Sputniks 1957, des ersten von Menschen geschaffenen Raumfahrzeugs, das jemals die Erdatmosphäre verlassen hatte. Burt Rutan, der Präsident des Unternehmens Scaled Composites, das SpaceShipOne konzipiert hat, gab bekannt, dass der Siegesflug nach Änderungen an der Abschussbahn und weiteren Anpassungen, um eine Wiederholung der 29 Rollen zu vermeiden, die dem Team beim ersten Qualifikationsflug Sorgen bereitet hatten, reibungslos verlaufen war. Beim zweiten, zum Sieg führenden Flug wurde SpaceShipOne von einem anderen Piloten, nämlich Brian Binnie, geflogen, der somit neben seinem Kollegen aus dem ersten Flug, Mike Melville, der zweite zivile Pilot ist, der so das Astronautenabzeichen gewonnen hat. Der britische Unternehmer Richard Branson wartete auf dem Rollfeld auf die Rückkehr von SpaceShipOne zur Erde. Er hat bereits die Konzeption des Raumflugzeugs für sein Unternehmen Virgin Galactic lizenziert, das kommerziellen Reisenden die Möglichkeit eines Besuchs im All bieten möchte. Für Brian Binnie war sein Erlebnis sicherlich die Bestätigung für die Durchführbarkeit der Geschäftspläne von Branson: "Es gibt dort draußen ein Gefühl der Freiheit und des Wunderbaren, das jeder erleben muss." Laut Burt Rutan besteht das letztendliche Ziel darin, den Raumflug für Passagiere zum Preis eines Wagens der unteren Preisklasse anbieten zu können.