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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Überprüfung ergibt, dass organische Landwirtschaft die Biodiversität fördert

Eine wissenschaftliche Prüfung von Biodiversitätsstudien aus Europa, Kanada, Neuseeland und den USA kam zu dem Schluss, dass die Methoden der organischen Landwirtschaft auf jeder Ebene der Nahrungskette - von Bakterien bis hin zu Fledermäusen - der biologischen Vielfalt zugute...

Eine wissenschaftliche Prüfung von Biodiversitätsstudien aus Europa, Kanada, Neuseeland und den USA kam zu dem Schluss, dass die Methoden der organischen Landwirtschaft auf jeder Ebene der Nahrungskette - von Bakterien bis hin zu Fledermäusen - der biologischen Vielfalt zugute kommen. In einer Überprüfung von 76 Studien über die wildlebenden Tiere und wildwachsenden Pflanzen in Betrieben mit organischer Landwirtschaft und entsprechenden Betrieben ohne biologische Landwirtschaft haben Forscher von English Nature und der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB, Königliche Gesellschaft für Vogelschutz) festgestellt, dass es in den meisten Fällen in den organischen Betrieben mehr individuelle wildlebende Tiere und/oder wildwachsende Pflanzen gibt. "Diese Studie zeigt, dass die organische Landwirtschaft die wilde Flora und Fauna in landwirtschaftlichen Betrieben fördern kann", erklärte Sue Armstrong Brown, Verantwortliche für Landwirtschaftspolitik bei der RSPB. "Die Ergebnisse dürften diejenigen ermutigen, die bereits organische Landwirtschaft mit Blick auf die Flora und Fauna betreiben, und für andere ein Anreiz sein, die Vorteile der biologischen Methoden zu nutzen." Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass organische Landwirtschaft der wildlebenden Flora und Fauna nützen kann, einzigartig wird die jüngste Überprüfung jedoch durch die Annahme, dass solche Methoden einen positiven Einfluss auf die biologische Vielfalt der gesamten Nahrungskette haben können. In den meisten von den dem Team überprüften Studien wurde die Biodiversität anhand der Artenvielfalt von Bakterien und Pflanzen bis hin zu Säugetieren und Vögeln in biologischen und in herkömmlichen Betrieben gemessen. 66 von 99 Vergleichen ergaben, dass die biologische Landwirtschaft die biologische Vielfalt unterstützt, in 8 Fällen wurde sie beeinträchtigt, und in 25 Fällen wurden keine Unterschiede ermittelt. Die Forscher haben daraus geschlossen, dass es drei Hauptgründe für eine positive Auswirkung der biologischen Landwirtschaft auf Flora und Fauna gibt: biologische Landwirtschaft verwendet keine Kunstdünger und pestizide, sie bringt einen verträglicheren Umgang mit nicht bewirtschafteten Umgebungselementen wie Hecken, Gräben und Teichen mit sich, und die biologischen Betriebe sind eher Mischbetriebe für Viehzucht und Ackerbau, wodurch die verschiedenen Lebensräume geboten werden, die Flora und Fauna zum Gedeihen in solchen Betrieben benötigen. So zeigte beispielsweise eine der geprüften Studien die Vorteile der biologischen Landwirtschaft für Fledermäuse. Die Futtersuchtätigkeit der Fledermäuse war in biologischen Betrieben um 84 Prozent höher, wobei insbesondere zwei Arten, nämlich die Große und die Kleine Hufeisennase, nur auf biologisch genutztem Land gefunden wurden. Es ist sogar denkbar, dass diese jüngste Forschung die Vorteile der organischen Landwirtschaft für die biologische Vielfalt noch unterschätzt hat. Laut Phillip Grice, einem Mitglied des Forscherteams, untersuchten einige der von ihm und seinen Kollegen gesichteten Studien die Betriebe bereits kurze Zeit, nachdem sie auf biologische Landwirtschaft umgestellt hatten, und vielleicht hatte die Anzahl der Tier- und Pflanzenarten gerade erst begonnen, zuzunehmen. Alastair Rutherford, Verantwortlicher für Landwirtschaft bei English Nature, schlussfolgerte: "Diese Studie bestätigt, dass die Verbraucher sicher sein können, dass sie durch Nachfrage und Kauf der Produkte von biologischen Betrieben in England dazu beitragen, den Artenrückgang der Flora und Fauna in der Landwirtschaft umzukehren."