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Sustainable urban mobiliTY: ELectric double decker bUS

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Mit dem E-Bus zu grüneren Städten

Anwohner und Touristen in einigen der beliebtesten europäischen Städte kommen jetzt in den Genuss des weltweit ersten sauberen, leisen und kostengünstigen Doppeldeckerbusses mit offenem Oberdeck, der zu 100 % elektrisch fährt (kurz eDDB).

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Die Zahl der Elektrofahrzeuge wächst und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in städtischen Räumen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Auch dank des EU-finanzierten Projekts STYLUS, in dem der weltweit erste offene rein elektrische Doppeldeckerbus (eDDB) entwickelt wurde – und damit auch der erste in Europa produzierte eDDB. Die Projektpartner erstellten zunächst eine Machbarkeitsstudie und einen Geschäftsplan, um herauszufinden, ob ein E-Bus auf dem Markt überlebensfähig wäre. Danach führten sie mit dem eDDB-Prototypen eine Pilotstudie unter normalen Betriebsbedingungen durch. „Dank der Pilotstudie haben wir vom Betreiber Feedback zur Fahrleistung des Busses und seiner Batterien nach langen Strecken sowie Meinungen von Fahrgästen zum Fahrkomfort bekommen“, sagt Projektkoordinatorin Professor Montse Soler. Neue Lösungen für Designprobleme Bei der Entwicklung des eDDB haben die Forscher viele Hindernisse überwinden müssen. Für den Prototyp waren ein neues Energiemanagementsystem der Batterien sowie kreative Lösungen im strukturellen Design notwendig, um die Karosserie und das Fahrwerk leichter zu gestalten. Dafür musste das perfekte Gleichgewicht von Autonomie, Anzahl der Sitze und Preis gefunden werden, mit dem die größtmögliche Anzahl von Passagieren so günstig und so weit wie möglich transportiert und dabei die Leistungsfähigkeit gängiger Dieselbusse noch übertroffen werden kann. Die meisten Herausforderungen gab es bei Größe und Gewicht der Batterien sowie der Lastverteilung innerhalb des Fahrzeugs. Jede Batterie wog 900 kg und nahm etwa 1 m3 ein. Dadurch ergaben sich ernsthafte Probleme bei der Verteilung der Sitze und des Motors im Innenraum des Fahrzeugs. „Es hat sehr lange gedauert, die Lebensdauer der Batterien, ihre Effizienz usw. zu optimieren und verschiedene Varianten, einschließlich der völligen Umverteilung in der Anordnung von Batterien, Motor, Verkabelung, Sitzen und so weiter zu entwickeln und auszuprobieren“, erklärt Professor Soler. Jetzt, da diese fortschrittlichen neuen Technologien in dem Prototyp umgesetzt sind, kann er mehr Passagiere transportieren als gängige eDDB und schneidet im Vergleich besser ab. Professor Soler dazu: „Er hat 60-80 % weniger Treibhausgasemissionen, verbraucht 65 % weniger Energie und ist 90 % leiser als DDB mit Dieselmotor.“ Ein besseres wirtschaftliches Ergebnis und sauberere Luft Mit seinem saubereren, effizienterem und leiserem Fahrzeug wird STYLUS den Markt der Touristenbusse erobern und gleichzeitig auf dem Markt für DDB im öffentlichen städtischen Nahverkehr Erfolge erzielen. Ziel ist ein breiter Einsatz der eDDB von STYLUS in Barcelona, London, Paris und Rom sowie weiteren Großstädten. Mit dem Einsatz von eDDB wird nicht nur die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen abnehmen, sondern so wird auch die Verwendung erneuerbarer Energien und der Wandel zu einer emissionsarmen Wirtschaft gefördert. Zwei verschiedene Endnutzer profitieren dabei direkt vom Erfolg des Projekts: Nahverkehrsunternehmen und -betreiber in Städten und Regionen der ganzen Welt sowie private Fuhrparkbesitzer, zu denen auch private Betreiber in Tourismus und Verkehr gehören. STYLUS leistet einen wichtigen Beitrag zur Umweltverbesserung in europäischen Städten und Außenbezirken und hilft dabei, Gesundheitsprobleme aufgrund von Luftverschmutzung zu verringern. Professor Soler bemerkt dazu: „Die Einführung einer ganz neuen Art von Elektrofahrzeugen wird die europäische Wirtschaft sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Versorgungsunternehmen und Fuhrparkbetreiber stärken. Zudem wird so die globale Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller von elektrischen Systemen, Batterien, Ladestationen und Fahrzeugteilen verbessert.“

Schlüsselbegriffe

STYLUS, elektrischer Doppeldeckerbus (eDDB), Batterien, Karosserie, Treibhausgasemissionen

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